MISSBRAUCH USA : Opfer kritisieren Haltung des Vatikans
MILWAUKEE | Missbrauchsopfer in den USA haben die Reaktion des Vatikans auf ihre Beschwerden am Montag scharf kritisiert. Auf einer Pressekonferenz in Milwaukee warfen sie dem Heiligen Stuhl vor, einer echten Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. Einer der Betroffenen, Arthur Budzinski, erklärte: „Ich will dem Papst nichts Böses. Aber der Papst sollte etwas tun. Ich erzähle einfach nur meine Geschichte.“ Der Skandal in Milwaukee liegt Jahrzehnte zurück. Von 1950 bis 1975 soll dort ein Priester an einer Schule für Gehörlose rund 200 Jungen missbraucht haben. Laut Vatikan-Akten wurde in den 90er-Jahren die Glaubenskongregation in Rom über den Fall informiert, verzichtete aber auf Sanktionen gegen den zu diesem Zeitpunkt hochbetagten Beschuldigten. Die Glaubenskongregation wurde damals von dem heutigen Papst Benedikt XVI. geleitet. (apn)