Omar al-Bashir von Armee abgesetzt: Machtwechsel im Sudan
Seit dem Wochenende hatten Tausende protestiert. Es werde eine von den Streitkräften geführte zweijährige Übergangsphase geben, sagte der Verteidigungsminister.
Langzeitmachthaber Omar al-Bashir sei festgenommen worden und an einem sicheren Ort. „Die Menschen im Sudan haben so viel unter dem Regime gelitten“, sagte Ibn Auf. Das Regime habe stets gelogen und falsche Versprechungen gemacht.
Schon vor der Erklärung des Verteidigungsministers hatten sich in der Hauptstadt Khartum große Menschenmengen in Erwartung eines Machtwechsels versammelt. Die Menschen schwenkten sudanesische Flaggen, umarmten einander und verschenkten Süßigkeiten, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. „Das Regime ist gefallen“, skandierten Demonstranten vor den Toren des Armee-Hauptquartiers, in dem sich auch die Residenz des Präsidenten und das Verteidigungsministerium befinden.
Seit Monaten demonstrieren Zehntausende gegen den autoritären Staatschef Al-Bashir, der das Land im Nordosten Afrikas seit drei Jahrzehnten mit harter Hand regiert. Ausgelöst wurden die Demonstrationen durch die schwere Wirtschaftskrise. Doch die Proteste richteten sich zunehmend gegen den 75 Jahre alten Präsidenten selbst.
Die Proteste spitzten sich seit dem Wochenende zu, Tausende Menschen versammelten sich täglich zu einer Sitzblockade vor der Zentrale der Streitkräfte, die auch gleichzeitig die Residenz von Al-Bashir ist. Sicherheitskräfte gingen teilweise mit scharfer Munition vor und töteten einem Ärzteverband zufolge mindestens 21 Menschen. Dabei stellten sich Angaben aus Khartum zufolge auch Teile der Streitkräfte auf die Seite der Demonstranten und lieferten sich Schusswechsel mit Sicherheitskräften.
Al-Bashir hatte sich 1989 mithilfe von Islamisten an die Macht geputscht. Seitdem regierte er den Sudan mit harter Hand. Gegen ihn besteht seit Jahren ein internationaler Haftbefehl wegen Völkermordes. In der Provinz Darfur wurden nach UN-Angaben in den Jahren seit 2003 im Konflikt zwischen Regierung und Rebellen 300.000 Menschen getötet.
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