: Ohne Auto -betr.: "Abgasfreie Blütenträume in Farmsen", taz vom 7.9.1993
Betr.: „Abgasfreie Blütenträume in Farmsen“, taz vom 7. 9. 1993
Ihr Lieben, ich kann das leider gar nicht so richtig nachvollziehen, warum Ihr den Vorstoß der Verbände Robin Wood, UCD, Neandertal und BUND in Farmsen Trabrennbahn autofreies Wohnen umzusetzen so negativ beurteilen konntet.
Der Zeitpunkt, den die Verbände wählten, um der Stadtentwicklungssenatorin unter „die Arme zu greifen“, war doch gut gewählt. Und mein Anruf dort in der Behörde ergab, daß doch wohl mehrere Menschen Frau Senatorin Müller schriftlich zu diesem Schritt, autofreies Wohnen umzusetzen beglückwünscht haben. Im gleichen Telefonat wurde dann auch betont, daß, anders als in Eurer Zeitungsmeldung, die Behörde nach wie vor an der Realisierung dieser Idee festhält. Sie sieht lediglich einige Probleme die Maßnahmen umzusetzen. Ich denke, ebenfalls nach Telefonat mit Robin Wood, daß der Vorstoß der Verbände im Gegenteil sogar fast geniale Züge hatte, da einfach mit bisher kaum angewandten Mitteln versucht wurde eine gute Idee umzusetzen.
Es hätte Euch, liebe taz, gut zu Gesichte gestanden, wenn Ihr nicht einerseits, gerechtfertigt, die Hamburger Verkehrssituation an den Pranger stellt, und andererseits gut gemeinte Vorstöße von Verbänden sozusagen verbal in die Pfanne gehauen hättet. Wie wäre es, wenn Ihr Euch daran beteiligt, zusammen mit den oben genannten Verbänden eine „Suchaktion“ zu starten, um wenigstens Senatorin Müller die nötigen 1300 Haushalte zu präsentieren, die bereit sind künftig in Farmsen autobefreit zu wohnen. Vielleicht sollten alle Interessierten sich zunächst bei Robin Wood in Hamburg melden: 0 40 / 3 90 95 56. Liebe Grüße
Wolfgang Schröter
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