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Off-KinoFilme aus dem Archiv – frisch gesichtet

„Der Filmamateur“4. 6. im Zeughauskino„Things to Come“ (OF)3.6. im Arsenal 2„Pretty Woman“, 2., 3. & 5. 6.Filmmuseum Potsdam

Mit Krzysztof Kieślowskis „Der Filmamateur“ aus dem Jahr 1979 eröffnet das Zeughauskino in Kooperation mit dem Polnischen Institut am Sonnabend die Filmreihe „Kino der moralischen Unruhe – der polnische Film der 70er und 80er Jahre“. In seinem Film reflektiert Kieślowski einerseits auf intelligente und manchmal auch ziemlich komische Weise sein eigenes Medium: Wie und was sollte man filmen, was labern die Kritiker da so zusammen, und wie verhält man sich eigentlich gegenüber der versuchten Einflussnahme einer wie auch immer gearteten Zensur? Andererseits zeigt er aber auch, wie dem Protagonisten Filip das private Idyll einfach nicht mehr genügt und er sich – zunächst zufällig und widerstrebend, dann durchaus mit einem gewissen Schwung – in der Öffentlichkeit engagiert. Denn eigentlich hat Filip die kleine Kamera nur gekauft, um Aufnahmen von seiner kleinen Tochter zu machen. Doch prompt wird er vom Chef gebeten, einen Film über das Firmenjubiläum zu drehen, und schon bald findet sich der unbedarfte Filip auf einem Amateurfilmfestival wieder. Dann lernt er den berühmten Regisseur Zanussi sowie einen Fernsehredakteur kennen – und schon laufen seine Filme sogar im Fernsehen. Doch die Probleme, die sich im sozialistischen Alltag auftun können, unterschätzt der naive Enthusiast völlig: Als er einen milden kritischen Bericht über eine Sanierungsmaßnahme (vorne hui, hinten pfui) dreht, wird der mit ihm befreundete Leiter der Amateurfilmgruppe entlassen …Im Jahr 1936 adaptierte der fortschrittsgläubige Science-Fiction-Autor H. G. Wells seinen Roman „The Shape of Things to Come“ auch für die Leinwand. Buch und Film erzählen eine zunächst düstere Zukunftsvision: Die Menschheit wird von endlosen Kriegen und tödlichen Seuchen geplagt, was zu einem Rückfall in barbarische Zeiten führt, die erst durch die Ankunft einer modernen und hoch technisierten Zivilisation überwunden werden können. Die britische Produktion „Things to come“ unter der Regie des vor allem als Filmarchitekten bekannten Amerikaners William Cameron Menzies besticht – kaum verwunderlich – in den großen Montagesequenzen von der völligen Destruktion und der Neuerrichtung der Zivilisation vor allem mit ihrem Set-Design. Die saubere Stadt der Zukunft ist dann im kühlen Stil der Art Moderne gestaltet: mit weißen, kahlen Räumen, kaltem Neonlicht und Säulen aus Plexiglas.Als man ihr 1989 die Hauptrolle in einem Sozialdrama um das Leben einer Prostituierten anbot, war Julia Roberts zwar eine durchaus gefragte und talentierte, aber nur eine Jungschauspielerin unter vielen in Hollywood. Dann machten die Firma Touchstone und der Regisseur Garry Marshall aus dem Drama lieber das Aschenputtel-Märchen „Pretty Woman“, und mit dem riesigen kommerziellen Erfolg des Films avancierte Roberts plötzlich zum größten weiblichen Hollywoodstar. Vielleicht gar nicht einmal so unverdient, denn schon in ihrem Frühwerk zeigt sie diese Mischung aus Selbstbewusstsein, Neugier und Verletzlichkeit. LARS PENNING

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