■ ÖkoRegio: Ackern im Fläming
Nach rund 405 Quadratkilometer Wald rangiert das Ackerland mit etwa 340 Quadratkilometer Fläche im künftigen Naturpark Hoher Fläming an zweiter Stelle. Von diesen natürlichen Gegebenheiten muß sich ein nicht geringer Teil der 31.500 Bewohner ernähren. Agrarwirtschaft und Naturverwaltung sollen daher Hand in Hand gehen. Dem kommt sehr entgegen, daß heute schon große Teile der landwirtschaftlichen Nutzfläche extensiv genutzt werden.
Das Potsdamer Umweltministerium fördert in Abstimmung mit dem Agrarressort diese nachhaltig-ökologische Wirtschaftsweise, die ja zugleich Landschaftspflege ist, über den sogenannten „Vertragsnaturschutz“. 1997 wurden 45 Bauern respektive größere landwirtschaftliche Betriebe auf rund 2.200 Hektar Fläche mit knapp einer Millionen Mark unterstützt.
Vorzeigebeispiel ist das alte Flämingdorf Schmerwitz bei Belzig. Denn dort arbeitet ein nach allen Regeln des biologischen Anbaus wirtschaftender „Demeter“-Betrieb. Das Gut ist seit 1991 eine Dependance der 1971 in Westberlin gegründeten Suchthilfegemeinschaft Synanon („Leben ohne Drogen“), die ihre Produkte unter dem Öko- und Markenzeichen „Fläming-Mühle“ in Belzig und Berlin vermarktet.
Ungefähr 140 ehemals (rauschgift)süchtige Kinder und Erwachsene leben und arbeiten heute bei Synanon in Schmerwitz und Umgebung. 21 von ihnen sind in der Landwirtschaft tätig, gemeinsam mit 26 angestellten Mitarbeitern. Man hat 1.300 Hektar biologisch-dynamisch unterm Pflug. Dabei ist das Gut im relativ trockenen „Mittelgebirge“ Hoher Fläming keineswegs mit Naturgütern gesegnet.
Über vielfältige Fruchtfolgen machen die Schmerwitzer das ökologisch vertretbare Beste daraus. Neben Getreidearten wie Roggen, Weizen und Gerste werden Obst und Feldgemüse angebaut. Auch die Viehhaltung orientiert sich an der Betriebsgröße und an den naturnahen Prämissen. So haben die 270 schwarzbunten Milchkühe, die 100 Mastochsen und 250 Kälber sowie die 16 Sauen bei Synanon unter anderem einen großen Auslauf. kb
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