piwik no script img

Öko-Discounter im Schlecker-Modus„denn's ist ein Ausbeuterladen“

Die mächtigste deutsche Öko-Supermarktkette denn's expandiert rasant – auch auf Kosten von Mitarbeitern. Die klagen über Arbeitszeiten und Dumpinglöhne.

Alles schick für die Bio-Käufer - aber für die Mitarbeiter der Läden? Bild: dpa

TÖPEN taz | Bei Deutschlands größter Bio-Supermarktkette denn's müssen Beschäftigte oft länger und in kürzeren Abständen arbeiten als erlaubt. Die Löhne liegen teils unter dem Niveau, das Gewerkschafter und Unternehmer als Untergrenze für den Einzelhandel vereinbart haben. Das berichten aktuelle und ehemalige Angestellte des Öko-Unternehmens aus dem fränkischen Töpen der taz.

Die Verkäuferin Ursula Schneider* ist eine der 1.300 Menschen, die bei denn‘s arbeiten. Oft steht die Verkäuferin bis 20.15 Uhr in ihrer Filiale, um am nächsten Morgen um 6.30 Uhr wieder anzutreten – nach zehneinviertel Stunden Pause. Das ist ein Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz: Demnach müssen Beschäftigte zwischen zwei Schichten eine „Ruhezeit von mindestens elf Stunden haben.“ Schneider ist kein Einzelfall. Frühere denn‘s-Angestellte berichten zum Beispiel von nur achteinhalb Stunden Ruhezeit.

Das Gesetz verlangt auch, dass Arbeitnehmer maximal acht Stunden täglich arbeiten. Ab und an sind zehn Stunden erlaubt, wenn der Durchschnitt in sechs Monaten bei acht Stunden bleibt. Davon können viele Filialleiter bei denn‘s nur träumen.

Warum denn's so wenig Gewinn macht und weshalb die Gewerkschaft Ver.di das nicht als Rechtfertigung für Dumpinglöhne akzeptiert - das lesen Sie in der Reportage „Der Bio-Schlecker“ in der taz. am wochenende vom 25./26.5.. Darin außerdem: Liebeserklärungen an einen einst verachteten Club - Bayern München Früher reich und erfolgreich, heuer auch noch brilliant. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo.

Der ehemalige Ladenchef Rolf Müller* etwa sagt: „Ich habe im Schnitt so elf Stunden gearbeitet. Wir haben dann die Personaleinsatzpläne frisiert, dass es ordentlich aussieht.“ Sonst könnten die Behörden die Verstöße bei Kontrollen ja entdecken. Auch andere frühere Filialleiter erzählen, dass sie länger als erlaubt im Markt geständen hätten. Einer von ihnen sagt: „denn‘s ist ein Ausbeuterladen.“

Wegen der vielen Beschäftigten und Märkte lasse sich nicht beantworten, ob Marktleiter länger als zehn Stunden gearbeitet haben, sagt denn's-Chef Thomas Greim, der seit 1974 maßgeblich am Aufbau der Biobranche in Deutschland mitgewirkt hat. In Einzelfällen sei dies „garantiert“ so. Feststehe aber: „Die Stunden werden erfasst“, seit Mai in allen Läden auch mit einer Software, die Verstöße kontrolliere und verhindere. Greim bestreitet auch nicht, dass Ruhephasen zu kurz waren.

Zur Frage, ob der Chef nicht mehr unternehmen müsste, um solche Verstöße zu verhindern, sagt er: „Wir sind immer ansprechbar in solchen Fällen, es melden sich aber nur wenige Mitarbeiter. Es gibt eben nur wenige Verstöße.“

Greim erklärt weiter, dass denn's-Mitarbeiter auch zehn Jahre nach Eröffnung der ersten Filiale teils weniger als die Tariflöhne bekämen, die Gewerkschafter und Unternehmer für den Einzelhandel als Untergrenzen vereinbart haben. „Die Tarifverträge werden für den Mainstream gemacht“, begründet Greim das. Für die Discounter zum Beispiel, die viel mehr Umsatz pro Mitarbeiter machten als die Bio-Branche. Sein Argument lautet also: denn's ist zu arm, um Tarif zu zahlen. Tatsächlich sind die Zahlen der denn‘s-Märkte nicht gut.

2012 hat das Unternehmen Greim zufolge etwa 180.000 Euro Gewinn erwirtschaftet – gerade mal 0,1 Prozent des Umsatzes. Hätte die Kette alle Gehälter auf Tarifniveau gehoben, hätte sie wohl Verlust gemacht.

*Die echten Namen sind der Redaktion bekannt, aber zum Schutz der Betroffenen geändert.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

74 Kommentare

 / 
  • Ich bin eine Fachkraft! Doch mir wi4d gedroht wenn 8ch nicht schneller arbeite das ich raus bin! Ich gebe dir vollkommen recht! Hier wird mehr auf quantität statt qualität geachtet!

  • hi ich weiss das der berricht etwas länger her ist daher habe ich mir gedacht bewirbst du dich mal dort. Bereits nach 1 Monat wird mir schon gedroht wenn ich nicht schneller arbeite das köpfe rollen werden! Ich bin fassungslos wie hier mit Mitarbeitern umgegangen wird! BITTE BITTE Bewirbt euch nich! Tut euch selbst den gefallen. zun lohn. es hat sich nix geändert! 8-10 euro haben die meisten! trotz 5jahre berufserfahrung habe ich 10 lol! Hier herscht tyranei!. Mehrarbeit ist pflicht! Ansonsten wird hier disziplinarisch hingewiesen das man schnell raus sein kann. Die besetzung des Marktes 3leute! 2markt.1 bistro. jede woche kündigt jemand in anderen filialen und man soll leute abgeben.. trotz Personalmangel wird angedroht das man keicht ersetzbar ist! Da frag ich mich wieso so wenig leute da sind? lol.

  • K
    kreuzberger

    Ich war lange im Gastgewerbe tätig und werde mich nun bei denn's bewerben - im Vergleich zu meinen bisherigen Arbeitsbedingungen würde ich mich echt verbessern ....

  • N
    nichtmehrbeidenns

    Es ist eben deshalb auch kein Wunder dass im ZDF beim Vergleich zwischen denns und Alnatura Herr Greims Kette so schlecht abschneided. Bei dieser Personalpolitik. Bloß keine Fachkräfte einstellen, denn die könnten ja eine eigene Meinung haben und das System denns schnell durchschauen. Im Interview sagen Sie das die Discounter reine Verkaufsmaschinen sind. Und was bitte schön ist denn denns? Nichts anderes! Warum fällt es Ihnen so schwer den Kunden gegenüber einzugestehen dass denns ein Discounter ist wo Service und Fachpersonal keine Rolle spielen.

  • N
    nichtmehrbeidenns

    Ich gehörte auch zum Reich der Filialleitungen bei denn's und bin nun jetzt bei Alnatura beschäftigt. Allerdings nicht als Filialleitung, sondern als Vertretungskraft. Ich will hier kein Lob auf Alnatura singen, denn bei viel Licht gibt es auch hier viel Schatten. Trotzdem bereue ich den Wechsel zu Alnatura nicht. Ich bin einfach nur froh denns hinter mir gelassen zu haben. Das Gehalt als Filialleitung bei denns fand ich OK und in den ersten Jahren habe ich gerne in meinem Markt gearbeitet. Doch in den letzten zwei Jahren wurde der Druck immer schlimmer, die Arbeitsbelastung nahm zu und auch der Umgang mit uns wurde immer diktatorischer. Durch den Artikel weiß ich jetzt weshalb dies so ist. Ungemein verlogen finde ich die Aussage von Herrn Greim: „Wir sind immer ansprechbar in solchen Fällen, es melden sich aber nur wenige Mitarbeiter. Es gibt eben nur wenige Verstöße.“ Vielleicht liegt es ja daran, daß sich ihre Mitarbeiter einfach nicht trauen den Munde aufzumachen, weil sie sonst wegen der befristeten Verträge fliegen. Sind Sie vielleicht auf diesen Gedanken mal gekommen. Und auf wen soll man sich ihrer Meinung denn wenden. Die Zentrale verweist einem in solchen Fällen an den Vorgesetzten. Und die machen eben keinen Finger krumm. Weil sie eben alle vor Herrn Greim kriechen und Angst haben.

    Als Vertretungskraft bei Alnatura habe ich einen 37,5 Stunden Vertrag genau wie meine Filialleiterin. Und selbst wenn sie 40 Stunden hätte ist dies ein Unterschied zu denns. Dort hatte ich als Filialleitung einen 48 !!! Stunden Vertrag. Weshalb eigentlich Herr Greim? Ich kann ihnen sagen, dass in unserem Bezirk die Marktleitungen sich viel wohler fühlen als diejenigen bei ihnen, denn wir haben hier ein Privatleben was bei denns nicht mal möglich ist. Und auch mein jetziges Gehalt würde ich am liebsten meinen ehemaligen Filialeiterkollegen unter die Nase reiben, damit diese mal sehen, wie wenig sie für so viele Stunden verdienen.

  • PN
    Peter Nidetzky

    Ja, als denn's Mitarbeiter gebe ich Inge vollkommen Recht. Herr Maurin sollte weiter am Ball bleiben. In seinem Artikel hätte er auch mehr auf das Arbeitsklima und die Arbeitsbedingungen bei denn's eingehen müssen. Wer aus dem Lebensmiittelhandel kommt, dem überraschen die Arbeitsbedingungen und der rüde Ton der Bezirksleiter überhaupt nicht. denn's ist - wie das Logo- ein grün lackierter Disocunter. Wer es wagt, den Mund aufzumachen, kritische Fragen wegen der geringen Personaldecke zu stellen, der Versuch geleistete Überstunden zu manipulieren etc. lebt gefährlich. Wir können sie jeder Zeit ersetzen, wir haben schließlich genügend Bewerber, heißt es dann. Schlimm sind auch immer die Besuche durch den Verkaufsleiter. Arrogantes, selbstherrliches Auftreten und dann die ganzen zusätzlichen Schikanen. Die Filiale sieht immer in seinen Augen schlecht aus und wir Mitarbeiter/innen taugen zu nichts. Sind in seinen Augen nur Müll. Wenn wir ihn auf das wenige Personal in unserem Markt aufmerksam machen, heißt es nur: schneller arbeiten, Personal besser koordinieren und Mund halten.

     

    An wen sollen wir uns denn wenden, wenn denn's keinen Betriebsrat hat. Wir haben keinen Ansprechpartner und wer in der Zentrale anruft und sich beschwert wird beim nächsten Besuch von den Vorgesetzten im Vier-Augen-Gespräch massiv eingeschüchtert.

     

    Was an denn's so richtig eklig ist ist diese permanente Verlogenheit der Bezirks- und Verkaufsleiter. Wir sind die tollsten und besten, nur wir können Naturkost verkaufen, wir haben keine Konkurrenz. Kritik wird umgehend mit autoritären Gebaren mundtot gemacht. denn's = Biosciontology, so kann man dies am besten umschreiben. Ich kann jedem nur raten, sich so schnell wie möglich einen neuen Arbeitgeber zu suchen, wie ich es gerade tue.

  • I
    Inge

    Ich finde es schade das man nicht weiter diesen Sachen auf den Grund geht .Ich arbeite auch in einem Denns und was da zur Zeit läuft ist schon Mobbing. So dürfen wir seit neusten wenn wir an der Kasse stehen nicht mehr trinken und das bei den Temperaturen, wenn wir was sagen heißt es nur wenn es Ihnen nicht passt dann gehen sie,wenn ich von meiner Kasse weggehe wird getestet ob sie an ist.Es bekommen Mitarbeiter die krank waren kein Urlaubsgeld und man muss sich von seinen Vorgesetzten beleidigen lassen.

     

    Also ich wäre froh wenn mal jemand da dran bleibt ich weiß es getrauen sich nicht viele etwas zu sagen weil sie auf den Job angewiesen sind sowie ich und bis ich nichts neues habe

  • O
    OHHHHjaaaaa

    schlechte bezahlung ist das eine, mitarbeiter mies zu behandeln das andere. angefangen bei den ruhepausen, um 20.30 uhr schichtende, um 6.00 uhr wieder schichtbeginn, mitarbeiter werden um ihre stunden "betrogen" weil es keine elektronische zeiterfassung gibt, ein simples computerprogramm, mit dem führungskräfte die zeiterfassung eingeben, funktioniert nicht so wie es sollte, minusstunden sind dadurch keine seltenheit. mit mitarbeitern reden? nein, lieber abmahnungen verteilen. ungewünschtes personal mit aufhebungsvereinbarungen los werden.

    ich könnte stunden lang darüber berichten... und NEIN es handelt sich hier nicht um denns sondern um ALNATURA!!!!

  • M
    Max

    Hallo,

     

    etwas verspätet ein Honweis auf eine widersprüchliche Information.

     

    In Absatz 1 in einem Artikel zur Lohnpolitik bei Alnatura (http://taz.de/Oekokapitalist-gibt-nach/!50603/) heißt es bei "Deutschlands größter Bio-Supermarktkette Alnatura"; hier bei "Deutschlands größter Bio-Supermarktkette denn's" - oder hat sich das innerhalb von einem Monat geändert? Wikipedia sagt übrigens, denn's hat die meisten Filialen vor ALnatura & Biocompany.

     

     

    REDAKTION: Der Artikel "Ökokapitalist gibt nach" ist schon ein paar Jahre alt - damals war Alnatura der größte, heute ist es denn's der größte Biomarkt.

  • F
    feldfuerst

    Ich schaue nicht oft vorbei in Foren und Kommentarblogs. Es bestätigt sich auch immer wieder warum: Als Mensch und als Chef habe ich mir angewöhnt immer beide Seiten zu hören oder mich über verschiedene Standpunkte zu informieren. Nur dann kann ich etwas zu einem Thema beitragen und Lösungen anbieten. Das hat hier im Blog noch keiner getan und wird es wohl auch nicht tun, denn draufhauen, Frust ablassen seine Vorurteile sich selbst und den anderen bestätigen ist einfacher. Die Welt ist zu komplex geworden, als das man, selbst mit gut recherchierten Artikeln, ausreichend Licht ins Dunkel bringen kann. Jeder kehre zunächst vor seiner eigenen Tür. Damit meine ich keineswegs das, falls es Missstände gibt, diese nicht abgestellt gehören. Langfristig wird nur der Unternehmer erfolgreich sein, der etwas für seine Mitarbeiter tut.

  • A
    aleiramatata

    hallo ihr lieben bio-kunden, denn`s ist ein unternehmen wie alle anderen auch aber eben bio!! es ist auf jedenfall BESSER wie konventionell. das dilemma ist einfach, dass all die versager aus der konventionellen branche bei denn´s aufschlagen um dem stress ihrer liga zu entgehen . sie bringen aber all die schlechten manieren mit ins unternehmen und die ergebnisse lassen sich sehen. Herr Greim wäre mit Elite aus eigenen Reihen sicher besser bedient.!!

  • P
    petra

    Der Bericht spricht mir aus der Seele. Als Naturkostkunde habe ich bei denn's schließlich gearbeitet und feststellen müssen, dass geschultes Personal nicht wirklich gewünscht ist. Die meisten Mitarbeiter haben keinen blassen Schimmer, von den Lebensmitteln, die sie verkaufen. Im Schnitt tauchen einmal wöchentlich die Bezirks- und/oder Gebietsleiter auf und benoten den Laden. Dabei interessiert es sie nicht, ob der Laden wegen Krankheitsfällen in minimaler Besetzung geführt werden musste. Es gibt fast immer nur Kritik, keiner fragt mal nach, warum z. B. die Ecken nicht geputzt sind, ja, putzen muss man auch bei denn's, die Toiletten, die Regale, den Boden, soll ja alles schön aussehen für den anspruchsvollen Biokunden, nur wer soll das alles machen??? Anspruch und Wirklichkeit gehen hier weit auseinander und die Löhne sind miserabel.Den Rabatt für Lebensmittel nutzen die meisten Mitarbeiter ohnehin nicht , da sie kein Interesse haben an den Lebensmittel, die sie verkaufen. Eigeniniative ist auch nicht gefragt, fast alles wird vorgeschrieben, wie und wo etwas stehen soll usw. und wie will man Kunden beraten, wenn man ständig zwischen Regale auffüllen und Kassieren hin- und herläuft.Man ist den ganzen Tag am Rennen, dies wäre akzeptabel, wenn man ordentlich dafür bezahlt werden würde und die Gebiets- und Bezirksleiter sich nicht so arrogant und desinteressiert "ihrem Team" gegenüber zeigen würden. Noch nie habe ich eine solche Hierachie erlebt.

    Schade, dass dieser Konzern wahrscheinlich alle kleinen Läden kaputt macht, in denen die wahren "Bios" zu finden sind.

  • EM
    Ehmaliger Mitarbeiter

    Kann vieles in dem Artikel und den Kommentaren nur bestätigen. Die meisten Mitarbeiter sind wirklich motiviert und machen einen guten Job. Allerdings haben die wenigsten MA Erfahrung im Bio-Sektor, zumeist kommen sie von den Discountern, weil es da noch schlimmer ist was Arbeitszeiten entspricht. Eigeninitiative ist nicht erwünscht, es muss alles so laufen wie die Zentrale es vorschreibt. Wer sich dem nicht fügt geht. Kritik ist nicht erwünscht. Das wirklich verwerfliche ist daran, dass sich Denn´s ein Saubermann-Image gibt, dass sie nicht halten können. Man hat zwar gerne regionale Lieferanten im Sortiment, aber die sind Alibi. Vor allem findet man die Eigenmarken (auch unter einen anderem Namen) die in den Regalen stehen. Dies betrifft u.a. Fleisch, Eier. Was die Preis angeht gibt es keine großen Unterschiede zu Mitbewerbern. Und Betriebszahlen lassen sich so lange schön rechnen bis sie passen.Und noch ein Satz zu den Gehältern: Wirkliche Erfahrung im Bio-Bereich zahlt sich im Gehalt nicht aus.Die MA werden relativ gleich bezahlt. Achja und die Beratung von vielen MA ist wirklich schlecht, denn sie haben schlichtweg wenig Ahnung von dem, was sie verkaufen.

  • L
    Lukas

    Hi!

     

    Besonders auffällig finde ich auch, wie viele relativ unerfahrene Mitarbeiter dennree auf wichtigen (Führungs-)Positionen einsetzt. Direkt aus dem Studium in eine Führungsposition? Bei dennree scheinbar nicht das Problem.

     

    Man sieht das gut bei Xing zB.

     

    Ich nehme einfach mal an, man tut dies, weil die jungen Mitarbeiter noch formbar sind. Moralisch sowie charakterlich noch nicht gefestigt.

     

    Und die sind selbstverständlich alle voll auf NeoKon Linie... Mit Idealismus hat das nichts mehr zu tun.

     

    Diese Speichellecker tragen dann menschenverachtende Entscheidungen unter denen alle anderen Mitarbeiter leider müssen.

     

    Dafür bekommen diese Herrschaften selbstverständlich ein richtig dickes Gehalt.

     

     

    Gruß Lukas

  • F
    Fritz

    Hallo,

     

    Ich kann nicht direkt über denn's berichten, jedoch habe ich über dennree, den Mutterkonzern, einiges mitbekommen.

     

    Meine Eltern hatten sich in den späten 80ern mit einem Bio Lieferdienst selbstständig gemacht.

     

    Schnell wurde auch besagtes dennree zum (Haupt-) Lieferanten. Heute ist daraus eine Kette mit 10 Filialen geworden. Alles von dennree bezahlt bzw. finanziert.

     

    Schon in ca. 1995 versuchte dennree den Status eines

    Lieferanten zu einem Monopol auszubauen. Dieses funktionierte über den naturring.

     

    Man wurde dort Mitglied und bekam bessere Preise.

     

    Aus diesem naturring wurde später eine Art Franchise ("BioMarkt") mit Eigenmarken von dennree wie auch alNatura das macht.

     

    Dazu kam eine Marketing Offensive: Die Einzelhändler haben die Möglichkeit an bundesweit einheitlichen, von dennree bestimmen Angeboten mitzumachen.

     

    Eigentlich haben Sie gar keine Wahl: Denn die Werbemittel gibt es in großer Auflage direkt von dennree gratis. Man muss nur die Verteilung bezahlen.

     

    Es macht also für den Einzelhändler keinen Sinn selbst Werbemittel zu produzieren - es wäre viel zu teuer.

     

    Die Preise diktiert natürlich dennree. Die müssen ja schon auf dem Flyer stehen.

     

    Dennree stellt auch die komplette Erstbestückung mit Waren in neuen Filialen als "zinsfreies Darlehen" zur Verfügung. Man kann solche Angebote als kleiner Einzelhändler fast

     

    nicht ablehnen.

     

    Dann begann dennree damit, die denn's Märkte aufzubauen. Vorher hatte man sich ein Monopol geschaffen, nun wurde man zur Konkurrenz der eigenen Kunden. Na, Danke.

     

    Dennree intern spricht man davon Gebiete "zu bekehren" (O-Ton Greim). Ein religiöser Terminus.

     

    Das sind nur einige Methoden, wie die Gelder, welche eigentlich den Mitarbeiter zustehen, rücksichtslos in Expansion gepumpt werden.

     

    Dagegen wirtschaftet jeder Edeka Markt am Ort ehrlicher, gerechter usw.

     

    Mehrmals musste ich Zeuge werden, wie Mitarbeiter, die sich für das Unternehmen engagierten, Ideen hatten, wegemobbt wurden. Sie waren schlicht zu schlau und damit gefährlich

     

    für diese Art der Geschäftsführung.

     

    Bei einer neu eröffneten Filiale stellte man als Filialleitung die ehemalige selbstständige Chefin eines ortsansässigen Bio-Ladens ein - unter der Bedingung, dass Sie Ihren

     

    über Jahre etablieren Bioladen schließt.

     

    Schon nach wenigen Wochen wurde der Dame klar, was für einen folgenschweren Fehler Sie gemacht hatte.

     

    Die Verhältnisse an Ihrer neuen Wirkungsstelle waren gänzlich anders, als versprochen.

     

    Schnell hatte man die Filialleiterin unter fadenscheinigen Gründen gekündigt, als klar wurde, das man es mit einer echten Bio-Idealisten der "alten Schule" zu tun hatte. Sowas

     

    braucht man bei besagter Firma halt nicht. Die Filialleitung soll lediglich einen Puffer zwischen Angestellten und Geschäftsführung bilden. Eine Art Spitzeltätigkeit.

     

    Vor einigen Jahren wurde in einer Filiale der Versuch unternommen einen Betriebsrat zu wählen. Dieses Vorhaben wurde mit massivem Einsatz (Privatdetektive, Anwälte) durch die

     

    Geschäftsführung verhindert. (Ich denke das ist strafbar.) Der engagierte Angestellte der die Initiative ergriffen hatte wurde ebenfalls unter Vorwänden gekündigt, um ein

     

    Example zu statuieren.

     

    Ich bekam mit der Zeit den Eindruck, das nur "ausführendes Personal" gesucht wird. Eigeninitiative und Ideen sind überhaupt nicht willkommen.

     

    Im Grunde genommen wird dieses Unternehmen seit Jahren von dennree gelenkt, ohne das dies aus irgendeiner Gesellschafterstruktur hervorgehen würde.

     

    Die neueren Filialen bekommen ein in-Store Bio-Bistro, genau wie bei den neuen denn's Märkten. Dabei gibt es dafür exakt NULL Nachfrage dafür!

     

    Es ist auf jeden Fall schlimmer als in den aktuellen Artikeln von Taz und Zeit dargestellt.

     

    Kauft lieber direkt beim Bio-Bauern, oder dem kleinen Bio-Laden, der noch eine Wahl hat, wo er seine Ware bezieht!

     

    Ich bin jedenfalls der Meinung die gesamte Bio-Supermarkts Brache gehört wesentlich mehr beobachtet. Diese 2 Artikel sollten erst der Anfang sein. Es gibt noch viel zu tun.

     

     

    Gruß fritz

  • DI
    Denn's Inside

    Hallo zusammen!

     

    Ich arbeite seit einigen Jahren bei Denn's ... und war schon in der Biobranche, als die taz sich noch mit großem T geschrieben hatte ("täglich eine linke radikale Zeitung" hieß das damals).

     

    Die Arbeitsbedingungen finde ich völlig in Ordnung.

    Die Bezahlung ist mäßig, aber besser als im Bioladen.

     

    Bei dem Artikel frage ich mich, wo denn die STORY ist. 10 1/4 Stunden Ruhepause statt 11 Stunden. Das ist nicht korrekt,aber weit entfernt von skandalös.

     

    Wenn ein Marktleiter (nach eigener Aussage)70 Stunden pro Woche im Laden steht, hat er es einfach nicht drauf. Sorry! Die ML, die ich kenne, schaffen ihre Arbeit in den vorgesehenen 45 Wochenstunden.

     

    Und ein Ex-Mitarbeiter, der Denn's "ausbeuterisch" nennt; das ist doch Empörungs-Journalismus à la BILD.

     

    Warum macht Denn's so geringen Gewinn? Weil die Kette explosiv expandiert. Es gilt momentan Standorte zu besetzen, bevor Alnatura & Co. ihren Fuß in die Tür setzen. Schwarze Zahlen werden langfristig erwartet. Natürlich profitiert die Muttergesellschaft Dennree (Großhandel) von ihrem besten Kunden Denn's.

     

    "Gitti's Wurstbude". Herr Greim wählte vor 40 Jahren die französische Bezeichnung für Handelswaren (dennree) als Firmenbezeichnung. "Denn's" meint nun die Einzelhandelskette von Dennree. Dies zur Frage nach dem Deppen-Apostroph.

     

    Was sich in den Leser-Kommentaren an Klischees über BIO ansammelt, lässt mich mehr erschaudern als die unter-tarifliche Bezahlung bei Denn's. Also mal ehrlich: wer einen SUV fährt, braucht Bio nicht als Statussymbol. Grundnahrungsmittel wie Getreide, Hülsenfrüchte oder Gemüse sind auch in Bio bezahlbar. Man muss dann eben selbst kochen (statt eine Dose aufzumachen). Wer nicht auf Bio steht, soll doch bei Aldi oder Lidl einkaufen. Aber bitte nicht mit dieser selbstgerechten moralischen Überlegenheit ("Bio ist ja sowieso Betrug").

     

    Zum Glück zeigt uns Wolfgang den Weg zur "sozial-ökonomisch-ökologischen Kreislaufwirtschaft" : Enteignet Denn's! Ho Ho Ho Chi-Minh!

  • B
    biofreak

    Denn's schreibt auf seiner fb Seite.. "die Mitarbeiter würden ja immerhin ihr Geld pünktlich erhalten". Hallo, geht's noch. Schon mal was von vertraglicher Pflicht gehört... das ist ja wohl mehr als selbstverständlich.

    Das ist ähnlich peinlich wie damals Herr Rehn mit seinen Yogakursen.

    Als ehemalige Mitarbeiterin in der der Verwaltung von dennree kann ich den Artikel nur bestätigen und an manchen Stellen ist er noch geschönt.

  • M
    Marc

    Nur 180000 Gewinn bei fast 600 Millionen brutto Jahresumsatz? HAHAHA ich lach mich blöde. Wers glaubt ist selber schuld. In dieser Firma is man als einfacher Arbeiter einfach nichts wert. Jeden Tag 9 bis 10 Stunden schuften im Akkord für nen Hungerlohn und unbezahlte Überstunden. Sonntags und Feiertags gibts wenigstens Zuschläge. Zum Thema es gibt nur Einzelfälle in denen sich welche beschwert haben is der nächste Witz. Es interessiert einfach keinen. So siehts aus. Weder den Herrn Greim noch sonstirgendeinen. Hauptsache der Umsatz stimmt und die Ware geht pünktlich zum Kunden. Ohne Rücksicht auf Verluste. Diese Firma meidet nicht umsonst Gewerkschaft und Betriebsrat und dass bei ca.2000 Mitarbeitern Deutschlandweit. Die wissen ganz genau warum. Aber bei Alnatura und Co wirds leider auch nich anders ablaufen denk ich mal. Find ich übrigens Klasse das Alnatura demnächst nach Tarif bezahlt. Schon in der Schule wurde uns beigebracht das die Kapitalisten Ausbeuter sind. Habs damals nicht geglaubt. Heute weiss ich es leider besser :(

  • X
    XYZ

    Ich arbeite seit einigen Jahren als ML bei denns und kann dies nur bestätigen. 60-70h Wochen sind keine Außnahmen sondern eher die Regel. Warum man das erträgt? Akzeptieren oder gehen. Wer den Mund auf macht ist wech! Meinen Stundenlohn möchte ich lieber gar ne ausrechnen!

  • C
    claudia

    @ christian:

     

    aber du weißt ja voll bescheid, zum glück.

    deine empfehlung, bei den kleinen bioläden einzukaufen, ist auch sehr hilfreich. ich habe - wahrscheinlich im unterschied zu dir - drei jahre in einem solchen "sympathischen" kleinen bioladen gearbeitet, vollzeit, 38 h in der woche. nettoverdienst 870 euro. käsetheke, kassieren, altes brot für frisch geliefert verkaufen, vor ladenöffnung gemüse putzen und aufpeppen, paletten abräumen, die toilette putzen, den laden wischen. und dann noch die ganzen noch die ganzen netten kunden ertragen, zbsp vollzeit-bionade-mammies und prinzessinnen, die mit der dicken brieftasche ihres anwaltsgatten im suv vorfahren und biomäßig fairtradig unsummen für ihren gewissensberuhigenden einkauf, zum bsp für superkorrekte produkte aus marokko, ägypten, türkei und china (!) hinlegen, während man sich selbst einen einkauf im eigenen laden nicht leisten kann und nach der arbeit noch schön zu aldi flanieren darf.

    alles voll knorke und so familiär...

    wenn man dann noch die frechheit besitzt, es nicht super toll zu finden, daß immer die selben leute, pünktlich 5 minuten vor ladenschluß meinen, ihren wocheneinkauf zu tätigen, ist das geschrei groß, da man ja "so bewußt" hier einkaufen geht! ihr lebt doch alle in einer traumwelt.

  • G
    gerstenmayer

    für einen normalverdiener sind bioprodukte nich bezahlbar-ich wollte neulich rosenkohl im bioladen kaufen-das kilo kostete 8 euro

    bin dann zum netto und habe für 1,59 gefrorenen rosenkohl gekauft

  • M
    martin

    Das Problem mit der angemessenen Bezahlung gibts nicht nur in der Biobranche, sondern ist eher die Regel als die Ausnahme.

    Wenn eine Kette doch mal Tariflöhne zahlt, lässt sie den Großteil der eigentlichen Arbeit von Zeitarbeitern verrichten und hält die Stammbelegschaft möglichst klein.

    Es braucht einfach einen gesetzlichen Mindestlohn, der den Arbeitnehmern ein vernünftiges Einkommen sichert. Auch für die Arbeitgeber würde vieles einfach werden, da dann für die Konkurrenz die gleichen Regeln gelten, denn auch bei den Personalkosten finden Preiskämpfe statt.

  • C
    Christian

    90% der abgegebenen Kommentare sind Mist, weil eben kaum einer eine Ahnung hat. Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber wenn denn's in die SChlagzeilen kommt, "dann gehe ich eben zu Alnatura". Wer glaubt den, dass es dort besser ist? Und überhaupt wer deshalb nun zu Aldi & Co geht, der hat es ohnedies nicht verstanden. Es gibt überall familiengeführte kleine Bioläden. Geht man da hin, dann kann man nichts falsch machen.

    Die, die sich hier geoutet haben, sind sicher die, die auch bei Zalando einkaufen. Hier ist es wahrscheinlich noch schlimmer, aber es wird eben nicht mehr geredet darüber.

    Hoch lebe das deutsche leicht zu manipulierende Volk!

  • A
    Allesfresser

    Diese Niedrigstlöhne haben wir der SPD und den neobolschwistischen Grünen zu verdanken!

    Im September ist Wahltag, Wahltag ist Zahltag!

    Ich kaufe nie bio, ich kaufe billig, weil das Geld vorne und hinten nicht reicht!

    Jetzt reicht es mir hier...

  • E
    Ebola

    Allein schon der shitstorm zum Thema zeigt, warum das alles so ist wie es ist.

  • SG
    Schmidt Georg

    Kapitalismus -immer ne gute Ausrede-wie im Sozialismus-im Kapitalismus beutet der Unternehmer die Menschen aus-im Sozialismus beuten Staat und Funktionäre das Volk aus-wo ist jetzt der Unterschied? fürs Volk!?

  • S
    Super

    Was soll eigentlich dieses Schlecker-Modus bedeuten?

    Bei Schlecker haben die Leute Tariflohn etc bekommen.

  • S
    sibbel

    Die Leute dort sind zu Recht unterbezahlt. Bei meinen wenigen Besuchen im Füllhorn-Abzocker-Markt wegen der Käsetheke muss ich immer wieder feststellen wie ungelenk und inkompetent die Leute sind, die dort arbeiten. Da gibts viel "aha..mhm..soso" aber weiterhelfen können sie einem dann doch nicht, weil keiner Ahnung hat.

     

    Und wer schlechte Arbeit leistet, der wird eben auch schlecht bezahlt. Für mich machts Sinn.

  • S
    Sven

    @Bildniveau:

    Mach Dich mal schlau über Denn`s bzw. Dennree....

    Dennree gibt`s seit 1974 und ist über die Jahre zu einem der führenden Bio-Großhändler in D mit einigen Eigenmarken aufgestiegen...

    Nix mit verkapptem Biobauer, der sich um die Vermarktung kümmert und eine Existenz aufzubauen versucht!

    Die mickrige Umsatzrendite von 0,1 % liegt wohl eher daran, daß die Gewinne vom Einzel-in den Großhandel verschoben werden; immerhin macht der Herr Greim dort einen Umsatz von 535 Millionen und der Gewinn dürfte da um einiges besser sein.

    Alles nur Gejammer, um die Angestellten in den Geschäften kurzzuhalten!

  • S
    Spreemieze

    So ist es in allen Dienstleistungsbereichen: viel Arbeit, wenig Geld. In der Hotellerie hat man teilweise nur 4-5 Std Pause zwischen den Schichten und 14-18 Std/Tag sind quasi normal.

     

    Solang Menschen das mit sich machen lassen, wird sich nichts ändern, denn leider gibt es meist immer jemanden, der für noch weniger arbeitet.

     

    Hier wäre es an der Zeit, wenn die Politik mehr Kontrolle auferlegen würde. Doch leider macht in unserem Land die Wirtschaft die Politik.

  • RF
    Reinhard Fischer

    Guter Artikel. Zwar wissen manche, dass bio nicht gleich fair ist. Aber wer sich das moralische Mäntelchen umhängt, dass er gut zur Natur ist, der muss auch gut zu den Menschen sein. Oder sind die nicht Teil der Natur? Und dazu gehört, dass man seine Leute anständig bezahlt und behandelt. Aber wenn man um jeden Preis wachsen will, geht das nicht. Solche Läden brauche ich nicht.

  • I
    Irmi

    DerDemokrator

    um Ihre Frage zu beantworten warum bei den Tafeln so viel von Bio landet. Es gibt immer mehr Leute die sich diesen Boi Krampf nicht mehr leisten können, oder die Leute langsam nachdenken aufgrund von Sendungen die über das angeblich so gesunde Biofutter berichten, es nicht mehr kaufen.

     

    Je gieriger die Bosse werden, desto mehr nutzen sie ihre Angestellten aus. Die wissen genau es meckert keiner aus Angst gekündigt zu werden.

     

    Ob Alnatura da besser ist ???

     

    Debe ich finde diese EU Richtlinien albern wenn es darum geht ob eine Banane nicht krumm genug, oder eine Gurke zu krumm ist.Ich würde gerne krumme, kleine, dicke Lebensmittel kaufen, dafür aber preiswert. Was glaubt ihr was die Landwirte alles vernichten müssen, wegen der albernen EU Richtlinien.

     

    Das ist dann fair, das der Landwirt kaum was verdienen kann, weil die blöde EU das anordnet ???

    So viele Menschen hier wie in Afrika haben Hunger und wir hier verbuddeln Lebensmittel :

  • B
    Bildniveau

    Wenn man sich die Bil-typischen adjektive und Übertreibungen wie mächtig, rasant, Boss, Dumping mal wegdenkt, ist nicht mehr viel Fleisch an dem Artikel.

    Ein verkappter Biobauer, der sich um die Vermekrtung kümmert und versucht eine Existenz unter all den großen Fischen im Lebensmittelhandel aufzubauen und zu sichern. 10 Jahre denns, das ist ja quasi noch ein Kleinkind. Geben wir ihm doch mal Zeit sich zu entwickeln. Gleiches gilt übrigens auch für die taz. Kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld und Niedriglöhne - alles mit Kommunistischen Erklärungsansätzen verharmlost. kehrt erstmal vor der eigenen Türe...

  • D
    DerDemokrator

    Wieder einmal ist der Verbraucher an der Malaise unschuldig oder?

    Dieser verlangt doch Billich-Bio und Schnäppchenpreise bei Lebensmitteln-ich kann mich da leider auch nicht ausnehmen. So ein Hartz4-Leben hat kollektiven Geiz und Gier ausgelöst, wenngleich ich inzw. freiwillig etwas öfter bessere Qualität kaufe,weil mich der Umgang im Discounthandel ankotzt. Aber für 15 Euro das Kilo Spargel oder 6,99 ein Kilo Toamten werde ich wohl niemals Zielgruppe.

     

    Ciao

    DerDemokrator

     

    P.S. Was mir auffällt, das besonders oft BIO bei den Tafeln landet, warum nur?

  • ED
    einem Durchblicker

    Kinder, wir haben K A P I T A L I S M U S . Der ist ohne solche Dinge nicht zu haben. Na gut, bis vor kurzem hieß er Marktwirtschaft. War aber im Prinzip dasselbe.

    Die paar Bio-Nischen (Einkaufsgenossenschaften) werden wahrscheinlich auch noch verschwinden. Biosupermärkte sind eigentlich immer Betrug. Braucht man nur auf die Kühlkombis zu schauen. Auch die haben mit Bio nichts zu tun.

  • SG
    Schmidt Georg

    jetzt hät ich erwartet, dass alle diejenigen, die Amazon boycottieren, nun auch diese Läden baycottieren-aha ein Bioladen, wer da einkauft ist selber schuld, intressant, aber das kennen wir ja auch von Herrn Asbeck, unter dem Mäntelchen der Energiewende ein Multimillionär mit 2 Schlösser und 350ha Jagd, ja mit Bio und Umwelt kann man gut Geld machen !

  • F
    fragezeichen

    @joerg neubauer

     

    regenwaldsterben wegen biotofu? hallo?

     

    meines wissens wandert der löwenanteil soja aus dem amazonasgebiet in die schweine-, hühner- und rindermast weltweit - also bitte lieber den eigenen fleischkonsum überdenken.

  • JW
    Jürgen Weßling

    Der Artikel verstärkt meine Abneigung, bei denn's zu kaufen. Die VerkäuferInnen verdienen weniger als bei Lidl. Ich bin selber Betriebsrat und weiß, wie schwer es vielen KollegInnen fällt, sich beim Chef zu beschweren. Ich hoffe, dass die Beschäftigten durch diesen gut recherchierten Artikel ermutigt werden, einen Betriebsrat zu wählen und Tariflöhne zu fordern. Auch sollten die KundInnen wissen, unter welchen Bedingungen die VerkäuferInnen dort arbeiten.

    Ich war früher oft in Bioläden. Gestern war ich nach langer Zeit wieder bei denn's und habe u.a. ein Getreide aus Tibet (!) zum Kilo-Preis von 15 € gesehen. Auf dem Etikett stand, es sei in Tibet ein Grundnahrungsmittel. Wer sich diese Preise leisten kann, verdient sicher mehr als 11 € pro Stunde. Außerdem frage ich mich, warum Öko-KundInnen bei denn's Milch kaufen, die aus den Alpen nach Hannover transportiert werden muss.

  • I
    Imam

    Wenn ein Geschäftsmodell am Markt nicht fuktioniert, egal ob Bio-Discounter oder Zockerbank, verliert es damit seine Existenzberechtigung. Mit Niedriglöhnen das Überleben zu sichern ist nicht hinnehmbar. Auf diesem Gebiet wird schon genug Unfug mit Unterstützung der Jobcenter betrieben.

  • B
    benedetto

    Das freie Spiel der Marktkräfte und noch kein gesetzlicher Mindestlohn im vorbildlichen Deutschland - man erinnere sich an die Lobreden von Präsident Hollande - warum sollte die Bio-Branche da draußen bleiben? Vor langer Zeit waren ihre politischen Förderer mit dem Slogan angetreten: ökologisch, basis-demokratisch, sozial, gewaltfrei.

    Alles Illusionszirkus!

  • W
    wauz

    Bio ist nicht mehr bio

     

    Ein wesentliches Qualitätsmerkmal für "Bio" Gemüse und Obst ist, dass es ohne Wachstumsbeschleunigung erzeugt wird. Nur so ist Geschmack und Nährwert besser. Subjektiv und objektiv.

    Messungen und Verkostungen stellen aber fest, dass die Qualität von Bio-Ware in den letzten Jahren nachgelassen hat. Das liegt nicht daran, dass inzwischen konventionell erzeugte Ware unter's Bio-Zeug gemengt wird. Im Gegenteil ist es erst möglich, konventionell erzeugte Ware als bio zu verkaufen, seitdem die Bio-Ware nicht mehr geschmacklich zu unterscheiden ist.

    In Deutschland und anderswo sind Bio-Bauern inzwischen dahinter gekommen, dass es Wachstumsbeschleuniger gibt, die sich mit den RICHTLINIEN vertragen und damit die Zertifizierung nicht gefährden.

    Für mich als Verbraucher macht es in den meisten Fällen keinen Unterschied mehr. Ich bin bereit, mehr Geld für bessere Qualität zu bezahlen, nicht aber, mehr Geld für irgendwelche Labels auszugeben.

     

    Letztendlich ist genau das das Problem von denn's oder anderen Ketten. Sie bieten lediglich ein Label zum Protzen. In meinem sozialen Umfeld zieht das aber nicht. Und für die Kreise, in denen der Protzeffekt funktionieren könnte, ist denn's viel zu billig und nicht exklusiv genug.

     

    (Thorstein Veblens "Theorie der feinen Leute" lesen hilft weiter!)

  • B
    broti

    Guter Artikel!!

    Aber bitte bleibt diesmal nachhaltiger an der Materie dran! Es gab ja schonmal Artikel dieser ARt (z.B. über den Fairtrade-Laden Contigo, BioCompany etc.)

    Nur leider wurde da nur einmal drüber berichtet, und im Strudel aus Darstellungen und Gegendarstellungen sah kein mensch mehr durch!

  • L
    lulu_lila

    Ich war selbst 2 Jahre in der Biobranche tätig und finde es eine Frechheit, dass sich Biosupermärkte Worte wie "Fair" an die Tür schreiben und die eigenen Mitarbeiter behandeln wie den letzten Abfall. Außen hui, innen pfui - so ist die bittere Wahrheit vieler Biogeschäfte. Da wird schlecht bezahlt, da wird gemobbt, da werden keine Ruhezeiten für die Mitarbeiter eingehalten oder man wird per Video heimlich überwacht. Wer sich dann in einer Gewerkschaft engagieren will, dem wird das Leben so schwer gemacht, bis er kündigt und aufgibt. Ich frage mich, warum gerade in der Biobranche solch katastrophalen Zustände herrschen. Haben die einstigen Bio-Pioniere ihre Ideale vergessen? Verraten und verkauft! Es lebe der Kapitalismus - Bio ist nun mal "in" und bringt viel Geld ein.

  • J
    JadotA

    Umdennken, aber bio.

  • AU
    Andreas Urstadt und Julien Lewis

    Die Arbeitszeiten sind quer durch die Palette verbreitet, man sieht den Marktleiter um 7h, man kann ihn mittags sehen uns spaet abends sieht man ihn auch. Ob s ein normaler Supermarkt ist, ob man dvd und elektronik dort kauft usw. Dieselben Leute achten staendig auf Verbotenes, wenn manche davon aufhoeren, sagen sie, ihre Arbeitszeiten seien nicht erlaubt gewesen, gleichzeitig wurde staendig darauf geachtet, dass Mitarbeiter nicht zu lang arbeiten. Monsterarbeitszeitler schicken also andere nach Hause, wenn die zu lang da sind.

     

    Die Bionischler kommen aus alternativen Arbeitsstrukturen, die nie andres als Selbstausbeutung gekannt haben. Leute mit eigenem Architekturbuero arbeiten 70 h pro Woche und koennen sich keine Whg leisten, die wird untervermietet, man schlaeft selbst im Buero oder bei einem Lebensgefaehrten. Es geht dort genauso ab. Teils sogar ohne Krankenversicherung (ist das nicht mittlerweile illegal?). Manchen Marktleitern gehts aehnlich. Tarif und Arbeitszeitenregel existieren ueberhaupt nicht. Die Arbeitszeiten stehen nicht hinter Spitzenpolitikern. Bauern, die Bioprodukte herstellen, arbeiten zumindest im Sommer auch nicht drunter. (24h arbeiten nur Schriftsteller - die mehr Extragelegenheiten bekommen als freie Architekten).

     

    Business ethics.

     

    Tante Emma stand von 6h am bis zum Abwinken im Laden, die Ladenzeiten waren nie gleich Oeffnungszeiten. Sah man Tante Emma sonntags Spazierengehen sah das aus, als sei Tante Emma krank. Gesund sah Tante Emma nur in ihrem Laden aus, Freizeit wirkte wie Fisch ausserhalb des Wassers. Manche Tante Emma hatte dabei noch Kinder.

     

    In manchem tuerkischen Kiosk wird 24h gearbeitet und Witze gemacht, man sieht 24 h gefuehlt dieselben Leute.

     

    Gewerkschaften sind dagegen Dinosaurier, die Arbeitszeiten vorschreiben. Die Zeiten sollten selbst ausgehandelt werden koennen. Die Gewerkschaften halten sich an Modelle, Modelle verursachen Friktion. Gewerkschaften sind Technokraten, aber kein business ethics. Beim Selbstaushandeln an Arbeitszeit kann so doch raus kommen, dass Arbeiter ihre Arbeit zeitlich etc guenstiger anbieten, auf einmal wird jeder Arbeiter zum Unternehmer.

     

    Der Vergleich soll zeigen, dass die Alternativkulturen mit Gewerkschaften nie viel am Hut hatten. Bioladen, alternativer Buchladen, freier Architekt usw hatten Arbeitszeiten bzw haben Arbeitszeiten wie in der alten Landwirtschaft, verschoben nur um spaeteres morgens Aufstehen, dafuer gehts in die Nacht. Ein freier Spediteur aus der Unterschicht arbeitet nicht weniger und kann schnell pleite sein.

     

    Business ethics und trans fair.

     

    Business ethics muss immanent sein und kein Modell. Man kann auch von Arbeitskultur reden, wenn Arbeit alles ist, besser ist Lebenskultur. Momentan wird versucht, durch Zertifizieren von Betrieben etc faire und nachhaltige Arbeitsverhaeltnisse, Firmen etc zu promoten. Es ist noch eine Mischung von Modell und Immanenz. denn s wuerde so ein freiwilliges Zertifikat sicher haben wollen. Der Weg kommt aber nicht aus der Alternativkultur und auch nicht von den Gewerkschaften. Es kommt als flow aus den economics. Es geht sicher noch besser.

  • W
    Wolfgang

    Bemerkung:

     

    So wie bei den schlechten Arbeitsbedingungen, so ist auch eine gesunde bio-ökologische Versorgung im Landwirtschafts-Kapitalismus bzw. in der (A)"Sozialen Marktwirtschaft" der Profit-Landwirtschaft und Dividenden-Anteilseigner, nicht möglich!

     

    Für gute Arbeitsbedingungen und einer auskömmlichen Versorgung der Gesamt-Bevölkerung mit gesunden Nahrungsmitteln, bedarf es einer sozial-ökonomisch-ökologischen Kreislaufwirtschaft, so auch in der Landwirtschaft.

     

    Diese Kreislaufwirtschaft ist im Ausbeutungs- und Profitsystem nicht möglich! Diese sozial-ökonomisch-ökologische Kreislaufwirtschaft ist nur möglich: auf der Grundlage des Gemeineigentums an den gesellschaftlichen Produktionsmitteln, so auch in der zukünftigen Landwirtschaft!

  • R
    robin

    Nur weil diese Ausbeuterfirma einen Weg gefunden hat ihre tatsaechlichen Gewinne buchungstechnisch zu versteckenverschwinden zu lassen-ist das noch lange kein Grund dort einzukaufen.WEnn der Laden tatsaechlich keinen Geiwnn macht-dann macht man auch nicht staendig neue Laeden auf!taz hat recht,fuer mich laeuft da ein Schneeball System a la Schlecker bei dem einige wenige auf Kosten der Mitarbeiter und Mitbewerber absahnen.Sorry-aber wer da arbeitet ist selber schuld.Solche Unternehmen unterstuetzt man nicht durch das Verschenken der eigenen Arbeitskraft und Gesundheit!

  • M
    Michel

    Wer schonmal bei denn´s war weiß welche Mondpreise dort aufgerufen werden!

     

    Wenn das Unternehmen auch noch Dumpinglöhne zahlt und TROTZDEM keine fetten Gewinne macht, müssen ja richtige Pfeifen im Management sitzen.

  • F
    Fragezeichen

    Ist da wo Bio draufsteht auch Bio drin ???

    Man kennt ja so einige Berichte, wie die Leute über den Tisch gezogen werden.

     

    Ich jedenfalls kaufe kein Bio, viel zu teuer.

     

    Was glaubt man hier, was mehr gekauft wird, billig mit Pestiziden oder teuer ohne Pestizide. Rentner und Sozialhlfeempfänger kaufen mit Pestiziden, haben ja keine andere Wahl.

     

    Je mehr Gifte, desto schneller ist unsere liebe Angi die nutzlosen und Kosten intensiven Rentner, wie wir so dargestellt werden, früher los.

  • M
    @mikeondoor

    Sie schaffen es nicht, mehr Leute für Bio zu begeistern, wollen aber trotzdem einen gesunden Körper zu günstigen Preisen, auch wenn das auf Kosten der Mitarbeiter geht? Und schuld sind alle die, die nicht Bio kaufen?

     

    Mal abgesehen davon, dass es nicht akzeptabel ist, ihren gesunden Körper durch Ausbeutung von denn's-Mitarbeitern zu pflegen, ist es auch Blödsinn zu glauben, mehr Umsatz würde automatisch bessere Arbeitsbedingungen zur Folge haben. Mehr Umsatz bedeutet auch mehr Mitarbeiter und damit höhere Personalausgaben. Das Verhältnis von Umsatz zu Gewinn ändert sich nicht, und damit auch nicht der Spielraum für bessere Arbeitsbedingungen.

     

    Entweder sind die Preise zu niedrig, die Organisation zu ineffizient und nicht auf den Bedarf angepasst, oder das Unternehmen steckt zuviel Geld in die eigene Tasche. In allen Fällen liegt der Schlüssel beim Unternehmen.

  • S
    Sondermann

    Für mich zeigt dieser gut-recherchierte Bericht, dass das Problem nicht bio oder das Kaufverhalten ist, sondern die allgemein um sich greifende Profitgier von Unternehmern. Leider macht sie auch vor der Biobranche nicht halt.

  • NM
    Norbert Masson

    Was für ein Denken ist denn das? Entweder hat ein Unternehmen ein Geschäftsmodell das Tariflöhne erlaubt oder es muss vom Markt verschwinden. Lohndumping hat noch niemand genutzt und führt im Gegenteil dazu, das auch andere in der Branche anfangen die Löhne zu drücken.

    Auch die Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetzt sind nicht tolerierbar. Es geht hier um die Gesundheit der Mitarbeiter, letztlich damit sogar um ein für Unternehmer wichtiges Thema – die Produktivität.

    Alles in allem aber kein Einzelfall, EDEKA und andere drücken auch. Den Mitarbeitern dieser Betriebe kann man nur raten, geht in die Gewerkschaft, bildet einen Betriebsrat, wehrt euch, zeigt den Unternehmern das ihr Menschen seit und dass sie eure Rechte Respektieren oder von Markt verschwinden müssen.

  • T
    the_of

    Ach Herr Maurin, träumen Sie weiter von fairen Arbeitsbedingungen im Handel und der Ehrlichkeit der Unternehmer.

  • GO
    George Oberle

    Alles quatsch! Wenn sie keine Tariflöhne zahlen können gehört der Laden boykottiert. Ich werde erst wieder bei diesen Ausbeutern eikaufen, wenn Sie mindestens ein Jahr Tariflöhne gezahlt haben.

  • J
    JadotA

    Mist!

    Ich kaufte gern dort, zumal neu eröffnet und so nah (auf die andere Straßenseite.)

    Ich merkte zwar, daß die Marion* (*Name geändert, sie heißt Christa in echt!) bei Käse, putzen, abkassieren und Bio-Paletten sortieren… überall war, aber ich dachte, sie sei geil motiviert, bzw. Frau Denn’s in Person.

    Aba nüscht üst! Ick krieje die Tür nüscht zu.

  • C
    Celsus

    So ganz verstehe ich nicht, was die Gewerkschaften da sagen. Ist denn´s im Arbeitgeberverband oder haben die einen Haustarifvertrag? Dann könne doch die Tariflöhne eingeklagt werden.

     

    Haben die einen Lohn, der weit unter 10,00 € brutto liegt und einen nur geringen gewerkschaftlichen Organisationsgrad, so dass Streiks ausscheiden? Dann könnten die Gewerkschaften doch empfehlen, nicht mehr die SPD zu wählen.

     

    Mit der Agenda 2020, die in den Rohren ist, könnte die SPD den Lohndruck freilich verschärfen und das mit dem Mindestlohn wieder ganz sein lassen. Schließlich will Merkel den Mindestlohn auch nicht schnell. Und dann werden die Gewerkschaften da eher die Proteste gekonnt einschläfern. Demos auf Mittwoch Mittag schieben? Ein Treppenwitz, wer denen ein ehrliches Engagement gegen die vorrangegangene Agenda 2010 abnimmt.

     

    Ist das denn ein Wunder, wenn in den Gewerkschaftsvorständen fast ausschließlich Leute sind, die sich der SPD verbunden fühlen und meist gar deren Mitglied sind? Einheitsgewerkscahft? Überparteilich? Nein. Das ist eine anämische Richtungsgewerkschaft. Wer nimmt die noch ernst?

  • W
    Wüstenratte

    Wo klagen die Arbeitnehmer nicht, ich kanns nimmer hören! Die Rentner können nicht klagen, denn die haben ja auch keinen Streikmaster ver.di.

  • V
    volki

    Ich beweifle das man gesünder oder länger lebt wenn man in solchen Läden einkäuft, mag sein das die Produkte teilweise fairer hergestellt sind wenn es um die 2. oder 3. Welt geht....

     

    Als Sportler kaufe ich so einiges an Lebensmitteln ein, aber zugegeben im konvetionellen Supermarkt...der einen schlechten Ruf hat aber die Mitarbeiter im Vergleich zu anderen sehr gut bezahlt!

     

    Bio Markt Ketten sind in der Tat was die Bezahlung des Personals betrifft......die reinsten Ausbeuter. Ich kenne eine alleinerziehende Mutter die in diesem Bereich Vollzeit arbeitet, die kann ihrem Kind nichts schönes kaufen....so mickrig verdient sie!

     

    Bio macht auch nur Sinn, wenn es kein hedonistischer Luxus für wenige ist....besser ist generell die Qualität von Nahrung zu verbessern!

     

    und viele Hochwertige Biolabel sind bei Ökotest auch schon durchgefallen.....

     

    Oft hat man auch Ärger mit Schimmel oder Keimen, bei Bioprodukten ( in Verpackungen) (natürlich, weil nicht soviel Zusatzstoffe drinne sind)

  • V
    verkäuferIn

    Im Einzelhandel sind solche Umstände leider Alltag, auch bei anderen großen Supermärkten sind Ruhezeiten unter 11 Stunden und Schichten a 10 Stunden eher die Regel als die Ausnahme...

    Bei in der Regel befristeten Arbeitsverträgen ist es auch kein Wunder, dass von den MitarbeiterInnen keine Beschwerden kommen, denn das gefährdet in den meisten Fällen den Job.

    Fragen Sie doch mal bei Alnatura nach, was die zahlen...

    Leider sind diese Ketten, wie alle anderen auch, nur auf Profit aus...

  • M
    MartinM

    Greenwashing - geht gar nicht. Da macht denns auf Öko und Sozial und dann wird auf dem Rücken der Mitarbeiter expandiert und die auch noch ausgebeutet.

     

    Da gehe ich nicht mehr hin!

  • P
    Peterchen

    @mikeondoor

     

    Wenn Sie ernsthaft glauben dass der wahre Gewinn wirklich so niedrig ist wie behauptet und v.a. wenn Sie glauben dass bei höheren Gewinnen die Mitarbeiter endlich besser bezahlt würden ... naja, dann sollten Sie besser mal selbst Ihren eigenen Tipp beherzigen.

     

    Bio ist auch nur Geschäftsmodell, die Bio-Geschäftemacher sind deswegen keinen Deut moralischer oder großzügiger als andere.

  • FF
    Fischers Fritze

    mikeondoor, wenn du glaubst, dass Ökofraß Öko oder bio ist, dann träum` weiter. Das ist nur ein weiteres Geschäftsmodell der Globalkapitalisten; gemacht für linke Gutmenschen mit (zu) viel Kohle.

  • W
    WerEsGlaubt

    wie jeder weiß, kann man den gewinn runterrechnen. legal oder ein paar steuertricks hier und da....das geld fließt dann einem in die tasche, der sich damit eine ökofincha auf mallorca kauft:-) wer sagt denn, dass öko auch sozial gerecht ist???

  • G
    Georg

    Der Artikel beweist einmal mehr, daß "Bio" reine Geschäftemacherei ist.

     

    Dann lieber gleich zu Aldi.

  • T
    tommy

    Dieser ganze Ökoschrott ist doch sowieso nur ein Statussymbol für reiche Grünenwähler, ich würde da aus Prinzip nicht kaufen.

  • M
    M.Westphal

    In jeden EDEKA- oder REWE-Markt bekommt man ein großes und i.d.R. preiswertes BIO-Sortimet.

    Noch preiswerter ist es dann bei NETTO ALDI PENNY,

    meist ein begrenztes Sortiment.

  • V
    Verständnis

    Wenn bei der Stundenzahl im Jahr nur 180.000 € im Jahr erwirtschaftet werden, stimmt entweder die Lage nicht, das Angebot nicht, oder das Zeug ungenießbar, das Personal nicht gut und zwar ganz oben.

     

    Solche Löhne kenne ich in München auch. Täglich 10 bis 12 Stunden ohne Pausen und nur 1.030 € auf die Hand, während die Firma über 150 Millionen Deutschland weit Umsatz macht.

     

    Aber wo nicht kontrolliert wird, oder sich keiner beschwert nur kündigt ohne etwas an richtiger Stelle zu melden, passiert auch nichts.

  • C
    catweazles

    krank-wie das ganze Land! Wie wär's mit Generalstreik zur Einhaltung der Arbeiterrechte?

  • T
    tatze

    Ich arbeite in einen dieser Läden. Nach der Ausbildung wird man mit Glück nur auf 100Stunden eingestellt anfangs. Könne sich angeblich auf Teilzeit hocharbeiten. Aber keine Vollzeit. Ich bin froh um die Ausbildung und eigne mir viel Fachwissen an. Aber ich lebe jetzt schon am Existenzminimum. Ich habe Angst.

  • JN
    joerg Neubauer

    @mikeondoor: Es glauben eben nicht alle Menschen daran, dass die Kapern im Bioladen deshalb 4,99 kosten und bei Lidl nur 99 Cents, weil für die Kindern der armen Öko-Kapernpflücker Schulen gebaut werden und die Biosupermarktkassierer in Deutschland bessere Löhne bekommen...noch bessere Umsätze in der Biobranche würde vermutlich das Ende des Amazonasregenwaldes bedeuten. Da gäbe es dann nur noch Sojaplantagen für Biotofu-Wienerwürstchen.

  • H
    Hersfelder

    Wurde für diesen Artikel eigentlich irgendwas recherchiert? Selbst wenn man annimmt, dass der Artikel, wie bei der taz üblich, einfach mal so frei erfunden wurde, ist er ja erschreckend lahm geschrieben. Taz ist also weder journalistisch noch interessant - hätte man nicht zumindest dem Geschäftsführer noch irgendwas mit "rechts" vorwerfen können? Das wäre zumindest noch witzig gewesen.

  • D
    Debe

    @mikeondoor: "Billig" ist nicht unbedingt schlecht, "Bio" ist nicht unbedingt "überdurchschnittlich gut". Allgemein mehr Bewusstsein für den Wert guter Lebensmittel würde der Bio-Branche sicher helfen, richtig. Auch bei herkömmlichen Supermärkten kann man aber "Bio"-Produkte kaufen, oft auch regionale Produkte, für die auch einiges spricht: Produktion nach europäischen Richtlinien, kurze Transportwege und Lagerzeiten, "Frische".

     

    Im Übrigen bezweifle ich, der Ökobilanz etwas Gutes zu tun, wenn ich mit dem Auto zum Biosupermarkt fahre, statt zu Fuss zum Rewe einkaufen zu gehen.

  • M
    mikeondoor

    verstehe einer, was da abgeht: für´s auto wird superöl in den motor geschüttet, der körper bekommt billigfraß...

    wenn mehr das denken einschalten würden, wären die umsätze in der biobranche besser.. und die mitarbeiter könnten entsprechend bezahlt werden...

  • T
    Torben

    Kann mir jemand erklären, was das Namenskonstrukt mit Apostroph zu bedeuten hat? Ein Deppenapostroph wird es ja hoffentlich nicht sein.

     

    http://deppenapostroph.de/

     

    Zum Thema bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich von nun an nicht mehr in der Filiale ums Eck kaufen werde und stattdessen die paar Meter weiter zu Alnatura gehe. Das bleibt so, bis hoffentlich bald auf taz.de zu lesen ist, dass denn's seine Mitarbeiter endlich anständig behandelt und bezahlt.

     

    Muss ich gleich weitererzählen, vielen Dank für den Artikel!