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LARS PENNING
Teil der diesjährigen Französischen Filmwoche ist auch die Arsenal-Hommage an Catherine Deneuve, die kürzlich ihren 70. Geburtstag feierte und zweifellos eine würdige Vertreterin des französischen Kinos darstellt. Einer ihrer schönsten Filme ist das 1967 entstandene Musical „Les demoiselles de Rochefort“ (1967) von Jacques Demy, das zudem den Vorteil besitzt, dass die Familie Deneuve hier gleich doppelt vertreten ist: Neben Catherine brilliert auch ihre ebenso talentierte und attraktive, leider bei einem Unfall früh verstorbene Schwester Françoise Dorléac in der Geschichte zweier Musik- und Tanzlehrerinnen, die von einer Karriere in Paris träumen und ansonsten auf der Suche nach der idealen Liebe sind. Die von britischen Choreografen entworfenen Tanznummern entwickeln sich sowohl aus Alltagssituationen wie auch als Ausdruck der Emotionen der Protagonisten, während die Liedtexte die Dialoge weiterführen. Demy drehte seinen als Hommage an die amerikanische Musikkomödie angelegten Film ungewöhnlicherweise an Originalschauplätzen in der Militär- und Marinestadt Rochefort, wo neben den fröhlichen Schwestern amerikanische Tanzstars wie Gene Kelly und George Chakiris (aus der „West Side Story“) ihre Künste zeigen dürfen. (Om engl. U, 11. 12., Arsenal 1)
Nach einem Drehbuch seines Vaters Hayao, der gemeinsam mit Keiko Niwa einen Manga von Chizuru Takahashi und Tetsurô Sayama adaptierte, entstand 2011 Goro Miyazakis zweite Regiearbeit „Der Mohnblumenberg“. Auf leichte und anrührende Weise verknüpft sich darin die durch ein bis in den Koreakrieg zurückreichendes Familiengeheimnis verkomplizierte Liebes- und Freundschaftsgeschichte der tapferen Teenager Shun und Umi mit den lustigen Ereignissen um die Verhinderung des Abrisses eines alten Schulclubhauses namens Quartier Latin. Letzteres ist das Symbol für eine im Verschwinden begriffene alte Welt, die vom Modernisierungsschub anlässlich der Olympischen Spiele von 1964 in Tokio bedroht wird, und von welcher der Film ebenso liebevoll wie nostalgisch erzählt. (OmU, 5. 12., 7. 12.–11. 12., Eiszeit 2)
Ein ungemein fatalistischer Film noir: In Robert Siodmaks „The Killers“ (1946) liegt „Der Schwede“ (Burt Lancaster) im Dunkeln auf seinem Bett und wartet trotz Warnung regungslos darauf, von zwei Auftragskillern erschossen zu werden. Nach seinem Tod rollt dann ein Versicherungsdetektiv in noir-typischen, verschachtelten Rückblenden dessen verpfuschtes Leben auf, in dem eine böse Femme fatale (Ava Gardner) und ein Raubüberfall (den Siodmak mit einer Kranfahrt in einer einzigen spektakulären Einstellung drehte) wichtige Dreh- und Angelpunkte darstellen. (Om span. U, 5. 12., Arsenal 1, 7. 12., Arsenal 2)