piwik no script img

Nur ein Auftakt

■ Bayerns Studenten protestieren gegen die BHG–Novelle / Bildungspolitischer Diskurs soll eröffnet werden

Aus München Ellen Hofmann

12.000 Studenten haben gestern gegen die Novellierung des Bayerischen Hochschulgesetzes (BHG) demonstriert. Neben dem Protest gegen die Anpassung des BHG an das Hochschulrahmengesetz, die die CSU zu einer tiefgreifenden Umstrukturierung des Hochschulwesens nutzen will, ging es den Demonstranten im wesentlichen um die Neueröffnung einer bildungspolitischen Debatte. Vor der Großkundgebung, wo auch Vertreter von SPD, Grünen und Gewerkschaften auftraten, sagte Alwin Högele vom Sprecherrat der Ludwig–Maximilians– Universität zur taz: „Zur ungebrochenen Anpassung des Bildungswesens an die Bedürfnisse von Wirtschaft und Industrie müssen Alternativen entwickelt werden. Demonstration und die derzeit laufenden Informationstage betrachten wir erst als Auftakt.“ Die Gesetzesnovelle ist das erste große Werk des neuen Wissenschaftsministers Wild, der als Präsident der TU schon am Hochschulrahmengesetz mitgewirkt hat. Die Kritik der Studenten richtet sich gegen die Vorstellungen des Wissenschaftsministeriums, wonach Sonder–, Zusatz–, Ergänzungs– und Aufbaustudiengänge mit Eingangsprüfungen eingeführt werden sollen. Das bedeute eine „Hierarchisierung des Studiums bis hin zum Zweiklassenstudium“. Für Elite–Studenten sollten besondere Seminare angeboten werden. Im Bereich der Drittmittelforschung befürchten die Studenten den Verlust jeglicher gesellschaftlicher Kontrolle über die Forschung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen