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KommentarNur Einfalt wächst

■ Finanzsenator fordert Perspektive

Schöne Sprüche helfen in Reden oft über das Fehlen eines Gedankens in angenehmster Weise hinweg. „Durch Eintracht wächst Kleines, durch Zwietracht zerfällt das Größte“, zitierte Bremens Finanzsenator Perschau den Römer Sallust, einen unverhüllt vordemokratischen Denker.

Was wollte er uns damit sagen? Wollte er erklären, daß die Zwietracht, die er in der großen Koalition gesät hat, die große Koalition selbst zerstören soll? Wollte er Zack-Zack, den wandelnden Zitatenschatz Josef Hattig in den Schatten stellen, der mal wieder schwieg in der Bürgerschaft, auch als es um die großen Fragen des Haushaltes und des Sanierungsprogramms ging?

Eine ganze lange Redemanuskript-Seite vor dem schönen Satz ging Perschau mit den Umland-Bremern ins Gericht, denen, die uns die Arbeitsplätze wegnehmen, die unseren Flughafen benutzen, die Uni nutzen, bei Museen und Konzertsälen vor uns in der Schlange stehen.

Da wissen wir es nun, wer schuld hat an unserer Misere: Diese Schmarotzer aus umzu. Nachdem der Gegner so zwieträchtig eins in die Fresse bekommen hatte, kam Perschau in seiner Rede dann wieder zur Eintracht zurück und forderte sich selbst auf: „Den Bürgerinnen und Bürgern in unseren beiden Städten müssen wir die Perspektive aufzeigen...“Alles würde wieder gut, „wenn wir dies gemeinsam wollen und dafür arbeiten“. Soweit der Gedanke. Klaus Wolschner

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