Nuklearkatastrophe von Fukushima: Kontaminiertes Wasser ins Meer
Japan will in zwei Jahren rund eine Million Tonnen radioaktives Wasser ins Meer leiten. Die Internationale Atomenergiebehörde hat das gebilligt.
Die Entscheidung soll einen jahrelangen Streit um hunderttausende Tonnen Wasser beenden, das unter anderem zur Kühlung der Atomanlage nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe im Jahr 2011 verwendet worden war. Das Wasser wurde nach japanischen Angaben einem umfangreichen Filterungsprozess unterzogen, um die meisten radioaktiven Isotope zu entfernen. Das Isotop Tritium bleibt dabei jedoch zurück. Für Menschen ist es laut Experten nur in sehr hohen Dosen schädlich.
Aktuell haben sich rund 1,25 Millionen Tonnen Wasser in der Anlage von Fukushima angesammelt. Die Internationale Atomenergiebehörde hat den Vorschlag für das Ablassen des aufbereiteten Fukushima-Wassers bereits gebilligt. Wie die Regierung am Dienstag mitteilte, sollen die Arbeiten zum Ablassen des verstrahlten Kühlwassers in etwa zwei Jahren beginnen. „Unter der Prämisse der strikten Einhaltung der festgelegten regulatorischen Standards wählen wir die Freisetzung im Meer“, hieß es in einer Erklärung. Das Wasser müsse erneut gefiltert und verdünnt werden, um schädliche Isotope zu entfernen und internationalen Standards zu entsprechen. Der gesamte Prozess werde vermutlich Jahrzehnte dauern.
Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem schweren Erdbeben am 11. März 2011 von einer fast 15 Meter hohen Tsunami-Wasserwand getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Die Katastrophe verwandelte umliegende Orte in Geisterstädte. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.
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