heute in bremen : „Notfalls wie die 68er“
Die PfadfinderInnen machen eine Provo-Tour durch die Fußgängerzone
taz: Herr Christmann, „Lesen ist für Dumme“, „Ballerspiele ab drei“: Können Ihre heute in der Fußgängerzone vorgetragenen „Forderungen“ nicht auch falsch verstanden werden?
Peter Christmann, Stiftung Pfadfinden: Die Gefahr besteht natürlich. Wir klären aber mit einem Infostand auf und verweisen auch auf unsere Internetseiten.
Mit dem jüngsten Amoklauf in Finnland im Hinterkopf klingt „Mehr Taschengeld für Waffen“ trotzdem gewagt.
Diese Form von Aktualität liegt nicht in unserem Interesse. Aber man hat schon den Eindruck, dass man vor allem dann Aufmerksamkeit bekommt, wenn man provoziert.
Was wollen Sie mit dieser Aktion erreichen?
Wir möchten Aufmerksamkeit auf die Pfadfinder lenken. Sie gelten immer als verstaubt, sind es aber gar nicht – ganz im Gegenteil.
In welchem Zusammenhang steht die Aktion mit dem Weltkindertag?
Wir setzen uns auch für die Rechte von Kindern ein – das ist bei den Pfadfindern Tradition. Wir stehen dafür, dass sich die Jugend und die Kinder selbstbestimmt entwickeln können. Natürlich brauchen sie auch Vorbilder, Anhaltspunkte und Ziele. Sie müssen sich, notfalls wie die 68er, von Konventionen befreien und sich aus der verkrusteten Gesellschaft freischaufeln – ganz ohne Gewalt. Wir wollen die alte Generation dazu aufrufen, sich um die junge Generation zu kümmern.
Fragen: Ascan Dieffenbach
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