Obama lässt nicht ab von seinem Run auf eine Mitte, die es nicht gibt. Die Vereinigten Staaten sind gespalten, vom Hass gequält - und nun ohne Hoffnungsträger.
Obama ist ein reflektierter Technokrat, kein Mann großer Visionen. Er will den US-Kapitalismus effizienter machen und zeitgemäßer gestalten. Doch die Linke erwartet mehr.
Bei allem Erfolg: Obamas Gegner werden von den amerikanischen Medien massiv unterstützt. Die allfällige Sozialdemokratisierung der USA muss daher von ihm ausgehen.
In den USA sehen manche jetzt eine neue Ära demokratischer Vorherrschaft anbrechen. Obama will eine neue Politik. Doch wie weit er dabei gehen will - und kann - ist unklar.
Sollte Obama gewinnen, haben die USA die Chance, ihr Denken dem 21. Jahrhundert anzupassen. Gewinnt McCain, dann gilt der Satz Dantes: "Lasset alle Hoffnung fahren".
Die Probleme der USA sind auch von Obama nicht mehr zu lösen. Amerika müsste seine Rüstungsausgaben drastisch reduzieren. Doch dafür fehlt jede ideologische Grundlage.
Wenn McCain die US-Wahlen gewinnt, werden auch die Europäer einen hohen Preis zahlen. Die Nominierung von Sarah Palin zeigt, dass McCain ein Hasardeur ist.
Derzeit blicken fast alle begeistert auf den Vorwahlkampf der Demokraten. Doch die Republikaner haben einen guten Kandidaten, der die Wahlen im Herbst gewinnen kann.