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Archiv-Artikel

Nordpol: Macht besessen

Bayern ist Papst. Dafür haben sich etliche profilierte Norddeutsche nun ihren Anteil an der weltlichen Macht in Berlin gesichert. taz nord nimmt sie unter die Lupe.

Super! Mutti greift endlich ins Geschehen ein! Die vormals niedersächsische Sozial- und jetzige Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat ihr erstes Interview seit Amtsübernahme gegeben – randvoll mit familienpolitischen Visionen! Sie wolle das „Zusammenleben der Generationen“ verbessern, sagte die Frau mit der größten Reproduktionsrate im Kabinett. Wie das? Nun, früher ging das ja auch, im 19. Jahrhundert, als Großeltern, Eltern, Kinder und Kindeskinder unter einem Dach verarmten und sich die rationierte Suppe streitig machten. Nach dem Vorbild dieser Großfamilien werde sie „Mehrgenerationenhäuser auf den Weg bringen“, so die Gebärfreudige. Ein schöner Plan. Denn zwangsläufig werden in Mehrgenerationenhäusern Alt und Jung einander etwas zu sagen haben. Dabei können vor allem die Kinder viel lernen. Zum Beispiel: Dass die Mittagsruhe von 13 bis 15 Uhr dauert. Dass so ein kleiner Klaps niemandem schadet. Und dass Hitler die Arbeitslosen von der Straße geholt und die Autobahnen gebaut hat.