: Nordpol: Alles im Griff
Die Vogelgrippe hat das Land zwar nicht erreicht, aber doch gedanklich infiziert – als schwer berechenbare Gefahr, auf die es im Ernstfall wirkungsvoll zu reagieren gilt. Wie gehen Behörden, Bauern und Einrichtungen mit der Vogelgrippe um? Die taz nord fragt nach.
Die Hamburger Alsterschwäne werden zum Schutz vor der Vogelgrippe zwei Wochen früher als geplant in ihr Winterquartier gebracht – sie residieren demnächst auf dem durch spezielle Belüftungsanlagen eisfrei gehaltenen Mühlenteich in Hamburg-Eppendorf. Im Nutztiersektor hingegen kursiert eine Schätzung des Verbands der Wassergeflügelzuchtvereine, die besagt, dass die Weihnachtsgänse aufgrund der Stallpflicht dieses Jahr bis zu fünf Prozent fetter werden sollen. Der Schwan fährt also in die Winterfrische und beim Vogelproletariat werden neue Dimensionen der Ausbeutung entdeckt: Die Vogelgrippe spaltet – und macht die Geschichte der Vögel zur Geschichte einer Zweiklassen-Gesellschaft.