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NolympiaFolge 2: Armwrestling

Hamburg, Hannover, Kiel, Ratzeburg – in den norddeutschen Olympiastützpunkten wird derzeit hart trainiert, damit es ab 5. August in Rio Medaillen gibt. Aber es geht auch anders: Die taz.nord stellt Sportarten vor, die nicht olympisch sind und es ziemlich sicher auch nicht werden, die aber im Norden beliebt sind.

Armwrestling ist nicht Armdrücken. Beim Armdrücken treffen sich zwei Stiernacken in einer Kneipe und messen ihre Kräfte so, wie es die Hirsche zur Brunftzeit tun. Beim Armwrestling treffen sich zwei Athleten in Sportklamotten, überlegen sich eine Taktik und messen ihre Kräfte vor einem Kampfrichter.

Im Gegensatz zum Armdrücken wird beim Armwrestling im Stehen gekämpft und die freien Hände umfassen einen Haltegriff am Tischrand, der während des Kampfes nicht losgelassen werden darf.

In Deutschland ist Wolfsburg die Hauptstadt des Armwrestlings. Wolfsburg ist der Sitz des Deutschen Armwrestling Verbandes. In Wolfsburg wird das Armwrestling im örtlichen Großverein VfL Wolfsburg praktiziert und nicht in einem kleinen Spe­zialverein. Jahr für Jahr sind es die Wolfsburger, die bei Wettkämpfen die meisten Medaillen abräumen. Die nächste Gelegenheit im Norden ist der Hamburg International Arm­wrestling-Cup am 20. August.

Der derzeit bekannteste Wolfsburger ist der 29-jährige Matthias Schlitte, genannt „Hellboy“. Schlitte hat wegen eines genetischen Defekts einen rechten Arm, der deutlich stärker entwickelt ist als sein linker. Seit 2004 steht Schlitte im Kader des VfL. 2013 wurde er Vize-Weltmeister in der Gewichtsklasse bis 70 Kilo. Im April gewann er die Deutsche Meisterschaft. KLI

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