Noch mehr Beobachter verlassen Syrien: Eine erfolglose Mission
Nach Saudi-Arabien wollen jetzt auch noch weitere Golfstaaten ihre Beobachter aus Syrien abziehen. Die Mission sei sinnlos, heißt es zur Begründung.
![](https://taz.de/picture/230753/14/Syrien_Arabische_Liga_dpa_28865322.jpg)
RIAD/KAIRO dpa/dapd | Nach Saudi-Arabien haben nun auch die anderen arabischen Golfstaaten beschlossen, ihre Beobachter aus Syrien abzuziehen. Das erklärte ein Mitarbeiter des Generalsekretariats des Golfkooperationsrates am Dienstag in Riad.
Saudi-Arabien hatte am vergangenen Wochenende während einer hitzigen Debatte bei der Arabischen Liga in Kairo erklärt, der Einsatz der Beobachter sei nicht erfolgreich.
Der Golfkooperationsrat (GCC) ist an der Beobachtermission der Arabischen Liga in Syrien beteiligt. Dem GCC gehören Saudi-Arabien, Kuwait, Katar, Bahrain, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate an.
Die Arabische Liga hatte schrittweise seit Dezember rund 160 Beobachter nach Syrien geschickt, um die Freilassung politischer Gefangener und den Abzug des Militärs aus Protesthochburgen wie Homs, Hama, Idlib, Daraa und Deir as-Saur zu überwachen.
Saudi-Arabien und Katar tendieren inzwischen dazu, die Vereinten Nationen um Hilfe bei der Lösung des Konflikts zu bitten. Dort hatte Russland zuletzt Zwangsmaßnahmen gegen die syrische Führung verhindert.
Nach Angaben der Protestbewegung begann die Armee am Dienstag eine Offensive in der Stadt Hama. Am Montag seien landesweit 34 Menschen von den Truppen des Regimes von Präsident Baschar al-Assad getötet worden. Am Dienstag seien fünf Menschen gestorben.
Der Aufstand gegen Assad, der vor allem die ländlichen Gebiete erfasst hat, hatte im März 2011 begonnen. Seither sollen nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 5.500 Menschen getötet worden sein.
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