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Noch ein bisschen AtomausstiegsdebatteVerliebt Euch endlich ins Gelingen

Nein sagen ist richtig, Nein zur Atomenergie ist richtig, Nein zur Kohleenergie ist richtig. Mit dem Nein fing die gesellschaftliche Debatte an. Zu gewinnen ist sie aber nur mit einem Ja.

Ja zu regenerativen Energien, ja zu verantwortlicher Forschung, ja zu Lösungen, die auch von den Stammtischen akzeptiert werden können. Daher: Rein in Veränderungsstrategien! Nutzen der parlamentarischen Möglichkeiten in Euroland, Bundestag, Landtagen, Kreistagen und Stadträten. Rein in die Wirtschaftsförderung für kleine und mittlere „verantwortliche“ Unternehmen. Rein in die Debatte mit Verbraucherinnen und Verbrauchern. In zehn Jahren werden wir sehen: Dem Nein musste ein Ja, dem Ja musste ein Rein in den Kampf um gesellschaftlich machbare Alternativen folgen. Verliebt euch endlich ins Gelingen! JOHANNES BORTLISZ, Brühl

[...] Der Atomausstieg – da können die Grünen einen elementaren Erfolg feiern: Gegen die mächtige Industrie und ihre Lobby, gegen die CDU/CSU-Übermacht samt FDP und mit der nur halbherzigen Unterstützung der SPD haben sie das weltweit als Erste durchgesetzt! Selbst wenn es im Endeffekt noch 30 Jahre dauern sollte – das verdient die größte Hochachtung!

[...] Darum liebe Grüne, verkauft den Atom-Ausstieg als das, was er ist: Als beispiellosen Erfolg hartnäckiger grüner Umweltpolitik! Tut alles, um auch künftig mitregieren zu können (zum Beispiel auch, um in den Jahren die Auslauffristen der Atommeiler doch noch zu verkürzen!) [...]

DIETER FREIHERR VON LOË , Königstein

[...] Jetzt ist klar, dass die Bundesregierung nicht die Absicht hat, die bisherige Subvention der Atomenergie zu beenden. So steht in der Vereinbarung: „Die Bundesregierung wird keine Initiative ergreifen, mit der die Nutzung der Kernenergie durch einseitige Maßnahmen diskriminiert wird.“ Damit sind die Maßnahmen, wie die Versicherungspflicht für Atomkraftwerke oder die Besteuerung des Primärenergieträgers Uran (wie dies bei anderen Energieträgern bereits der Fall ist) passé. Atomkraft wird weiterhin subventioniert und anderen Energieträgern bevorzugt. [...]

HANNO BÖCK , Mitglied im Landesvorstand B’90/Grüne

Baden-Württemberg

[...] Der so genannte „Atomkonsens“ bleibt weit hinter dem zurück, was Jürgen Trittin Mitte März in Karlsruhe versprochen hat. Wobei nicht die Restlaufzeiten das einzige Problem sind, sondern in den nächsten Jahren darf die Atomwirtschaft weiter ihren Müll ins Ausland fahren, das AKW Mühlheim-Kärlich wird bei der Restlaufzeit mit einbezogen, Gorleben bleibt auch in Zukunft der einzige Standort für die Endlagerung usw. Diese Punkte dürften eigentlich genügen, um den so genannten „Atomkonsens“ abzulehnen. Die Atomwirtschaft hat fast alles bekommen, was sie wollte. Die „rot-grüne“ Koalition in Berlin hat sich bei allen Wahlen in der letzten Zeit nur negativ ausgewirkt. PHILIPP HORN, Karlsruhe

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