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Niedersachsen erkennt sowjetischen Juden als Deutschen an

Hannover/Bremen (dpa) — Erstmals hat Niedersachsen einen aus der Sowjetunion übergesiedelten Juden als Deutschen im Sinne des Vetriebenengesetzes anerkannt. Eine beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg anhängige Klage des Mannes gegen die Aberkennung seines zunächst erworbenen Vertriebenenstatus ist damit erledigt. Niedersachsens Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten Jürgen Trittin (Grüne) begründete die Entscheidung damit, bei der Diskussion um den Vertriebenenstatus müsse das Deutschtum nicht auf fragwürdigen Abstammungskriterien fußen, sondern es komme auf die kulturelle Identität an. Der 62jährige, aus Riga stammende Jude habe glaubhaft machen können, daß in seiner Familie deutsch gesprochen wurde. Während der Nazizeit sei für Juden ein Bekenntnis zum deutschen Volkstum nicht zumutbar gewesen. Vor diesem Hintergrund müsse in diesen Fällen die Beweislast umgedreht werden. Wenn die Antragsteller glaubhaft machen könnten, daß sie Deutsche sind, müßten die Behörden Zweifel an der deutschen Volkszugehörigkeit erhärten.

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