ein-euro-jobs : Nie wieder Zwang
Ein-Euro Jobs haben ihren schlechten Ruf zurecht: Soviel arbeiten müssen wie ein Vollbeschäftigter, aber nur mit einem Taschengeld dafür entlohnt zu werden wird von vielen ALG-II-Beziehern zu Recht als Zumutung empfunden. Dass dies auch noch unter Zwang geschieht und dabei immer wieder „echte“ Jobs verdrängt werden, verschlimmert die Sache noch.
Kommentar von Christian Jakob
Die euphemistisch „In-Job“ genannten „Beschäftigungsgelegenheiten“ abzubauen und durch Stellen zu ersetzen, in denen Arbeitslose einen Rentenanspruch erwerben, ist richtig.
Für die Maßnahmenträger mag dies schmerzlich sein, doch dies kann nicht die Richtschnur für Beschäftigungspolitik sein. Schwerer wiegt da schon der Vorwurf, dass künftig insgesamt deutlich weniger Stellen zur Verfügung stehen werden. Denn, darauf weisen die Träger zu Recht hin: Vielen Erwerbslosen war der „In-Job“, zumal ein selbst organisierter, immer noch lieber als zu Hause zu sitzen – 800 Stellen sind auch ein Verlust. Dabei wäre für zusätzliche Stellen durchaus Luft: Ein Viertel der Trägerpauschale wurde für die Verwaltungskosten ausgegeben, ein Fünftel der Jobs konnte wegen bürokratischer Hürden nicht vergeben werden. Diese Potentiale sollten für – freiwillige – neue Angebote genutzt werden.