■ Gastkommentar: Nichts geschenkt
Vom Saulus zum Paulus. Wer hätte es Eugen Wagner zugetraut, daß er das Thema Fahrrad ernsthaft besetzen würde? Wir geben zu, bis zum vorigen Jahr hat auch der ADFC nicht daran geglaubt. Und nun ist es soweit: Das 32seitige Werk „Neue Radverkehrsplanung in Hamburg“ liegt vor. Erarbeitet vom Fahrradbeirat bei der Baubehörde unter Vorsitz von eben diesem Eugen Wagner. Und nun?
Selbstverständlich sind wir mit unserem Werk zufrieden, sind froh, daß die zähen und anstrengenden Diskussionen jetzt in einer guten und in die Zukunft weisenden Ausarbeitung geendet haben. Geschenkt haben sie uns nämlich nichts, die Beamten in der Baubehörde, die immer noch nicht begriffen haben, daß dem Fahrrad die Zukunft gehört. Und wir machen uns nichts vor. Auch in den kommenden Monaten, vielleicht Jahren, werden die Ewiggestrigen nichts unversucht lassen, um eine ökologische und sozialverträgliche Verkehrspolitik und -planung zu verhindern.
Schließlich ist die Grundlage des Konzepts die Rückgewinnung des Straßenraumes für Radfahrer und Fußgänger. Mit Radfahrstreifen auf der Fahrbahn, radfahrgerechten Kreuzungen und neuen Elementen wie der Fahrradstraße soll die Sicherheit und Attraktivität des Verkehrsmittels Fahrrad deutlich gesteigert werden. Und es müßte schon ein Wunder geschehen, wenn das ohne weitere große Kraftanstrengungen möglich sein sollte. Allein, manchmal ist auch die Hamburger Politik für Wunder gut, oder?
Torsten Prinzlin Prinzlin ist Vertreter des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) im Fahrradbeirat der Baubehörde Bericht Seite 18
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