: Nichts Neues unter der Sonne
Aber so ist der Wüstenrock mit den Friends of Dean Martinez auch am schönsten
Das ist die Musik weit draußen. Da, wo man wenig Zäune sieht. Wo der Staub verheißungsvoll unter den Stiefeln knirscht und man gelassen in die glutvolle Abendsonne guckt. Ach, wunderbare Klischeebilder. Umso schöner, weil durch die hier nicht einmal die blöden Zigarettenmänner auf ihren Gäulen galoppieren. Statt Marlboro mehr Morricone. Eine Breitleinwandmusik voller Drama und Wehmut. Mit mächtig anschwellenden Gefühlen, zu denen man mitunter eine kleine Träne verdrücken darf, weil sich wieder so eine sehnsüchtige Melodie schmeichelnd ums Herz gelegt hat. Der Wüstenrock also. Mit dem musikalischen Treck von Giant Sand kam er in die Welt. Mit Ablegern wie Calexico wurde er mittlerweile selbst in die Hitparaden gereicht. Zu diesem Dunstkreis zählen auch die Friends of Dean Martinez, die gleichfalls elegische Soundtracks für Western schreiben, die erst noch gedreht werden müssen. Country sitzt mit Lounge-Jazz ums Lagerfeuer. Die Steel-Gitarre jault, und dann trollt man sich rüber zum Salon, um bei einer Runde Tequila über abgeklärte Rockmusik zu debattieren. Bittersüß und schön.
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