: „Nicht koalitionsfähig“
■ Csaba G. Kiss, Sprecher des „Demokratischen Forums“
Das oppositionelle „Demokratische Forum“ (MDF) hat kürzlich am dreieckigen Tisch mit der USAP eine Einigung über ein Mehrparteiensystem erzielt.
taz: Sind aus Kommunisten jetzt Sozialdemokraten geworden?
Kiss: Ihre Vergangenheit können sie nicht abschütteln.
Sie, Herr Kiss, haben für die Zeit nach der Wahl 1990 eine Koalition in Aussicht gestellt, um ein Machtvakuum zu vermeiden. Ist die neue USP für Sie koalitionsfähig?
Als ich hörte, daß sie ihre Betriebsorganisationen nicht aufgeben wollen, war ich sehr traurig. Über die Kontrolle der Medien - Fernsehen und Rundfunk sind immer noch in den Händen der gleichen Leute - ist überhaupt nichts entschieden. Die Reformer um Pozsgay haben sich noch nicht entscheidend durchsetzen können. In dieser Form ist die USP nicht koalitionsfähig, aber in fünf Monaten kann sich viel ändern.
Interview: Rudolf Gruber
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
