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Nicaragua will Kosten sparen

■ Von den Sparmaßnahmen sind auch die Armee und die Botschaften betroffen / Ministerien sollen zusammengelegt werden / Führer der Miskitos kündigt Friedensverhandlungen an

Managua (rtr/afp) - Die nicaraguanische Regierung will an allen Fronten Kosten einsparen. Regierungsvertreter in Managua erklärten, daß die Regierungsausgaben allgemein um zehn Prozent gekürzt und der Verwaltungsapparat verkleinert werden sollen. Von den Sparmaßnahmen sind auch die Auslandsvertretungen betroffen: Bis zu elf nicaraguanische Botschaften sollen schon bald geschlossen werden. Selbst die Armee wird dem Plan zufolge nicht von den Kürzungen ausgenommen. Vorgesehen ist auch, die Mini sterien für Industrie, Innen– und Außenhandel in einem einzigen „Superministerium“ unter der Leitung von Vize–Innenminister Luis Carrion zu vereinen, ebenso die Zusammenlegung der Ministerien für Verkehr, Bau und Wohnungswesen. Die Regierungszeitung Barricada berichtete, zur Ankurbelung der Produktion würden einige der fähigsten Ministerialbeamten in die Staatsbetriebe versetzt. Unterdessen hat der Führer der Miskitos, Brooklin Rivera, am Montag in San Jose (Costa Rica) mitgeteilt, daß eine achtköpfige Delegation nach Nicaragua reist, um dort am Dienstag Friedensgespräche für die nicaraguanische Atlantikküste aufzunehmen. Der Plan sieht einen Abzug der Regierungstruppen aus den Indio–Gemeinden vor, gleichzeitig sollen die Sandinisten die etwa 2.200 Guerilleros der Miskitos als Selbstschutz–Truppe ansehen. Der Miskito–Führer kritisierte gleichzeitig den US–Geheimdienst CIA. Dieser versuche von Honduras aus, gegen die Führung der Miskitos zu konspirieren, um die Verhandlungen mit den Sandinisten zu „torpedieren“.

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