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New York fängt in Berlin an

■ betr.: „Polizeischutz ist wohl das Beste“, taz vom 1./2.6. 96

New York fängt in Berlin an: Die Meinung eines Besuchers des Bundeswehrgelöbnisses am 31. Mai in Berlin gegenüber dem öffentlichen Protest drückt das Wesentliche an die Zukunft Berlins aus: „So was gibt's nur in Berlin, das ist eben eine Zweiklassengesellschaft hier.“ Eine Verschiebung findet statt: eine Mauer zwischen Reichtum und Armut wird die Stadt durchteilen. Politische Opposition in einer Demokratie ist normal. Klassen entstehen nur dort, wo politsches Handeln zwischen den Leuten unmöglich geworden ist.

Die Meinung eines Polizisten, „Schließlich wollen wir uns nicht von einer Minderheit in die Ecke drängen lassen“, bezieht sich auf politische Minderheiten jeder Art. Ich begrüße trotzdem die Wiederkehr des kritischen Begriffs „Klasse“ und wünsche Berlin eine Alternative zu dem Modell der westlichen Großstadt, in dem politisches Handeln bedeutet, daß die „Chaoten und Störer“ (un-)solidarisch den Straßenkampf weiterführen. Matthew Griffin,

Berlin/New York

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