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Neuruppiner zelten in Einflugschneise

Neuruppin (adn) - In der Einflugschneise zum sowjetischen Militärflugplatz in Neuruppin (Bezirk Potsdam) stehen seit Montag die ersten neun Zelte. Eine Bürgerinitiative protestiert damit gegen den unverminderten Fluglärm. Da seit der vergangenen Woche die Panzerdivision aus der Garnisonsstadt abrückt und ihr im Frühjahr die Luftstreitkräfte folgen werden, haben die EinwohnerInnen immer weniger Verständnis für die permanente Belästigung. Der Protest sei weiter notwendig, sagte Helmut Kolar von der Initiative „Gegen den Fluglärm“, denn die Forderung nach Schließung des Flugplatzes sei nicht erfüllt. Er betonte den friedlichen Charakter der Mahnwache, die sich nicht gegen die sowjetischen Bürger richte. Sowjetische Offiziere hatten das Zeltdorf am Vormittag in Augenschein genommen, eine Veränderung bei den Flügen erfolgte jedoch nicht. Die Mahnwache soll bis Freitag andauern. Währenddessen bereiten die zumeist jungen TeilnehmerInnen ein Friedensfest vor, das am Sonnabend vor der Klosterkirche Neuruppins stattfinden soll.

Dieser Aktion, mit der die Bürgerinitiative auch einer künftigen militärischen Nutzung des Flugplatzes vorbeugen will, gingen drei Demonstrationen voraus. Zusätzlichen Zündstoff gab ein Unglücksfall am 17. Mai dieses Jahres, als sich unweit der Gemeinde Rägelin drei Bomben ausklinkten, weil das elektronische Abwurfsystem eines sowjetischen Kampflugzeuges versagt hatte. Glücklicherweise entstand nur Schaden an Stallgebäuden, in der Nähe spielende Kinder blieben unverletzt.

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