Neues von Peter Sodann: "Herr Ackermann hat keinen Humor"
Er will Josef Ackermann einsperren und behauptet, Deutschland sei keine Demokratie. Der Präsidentenkandidat der Linken, Peter Sodann, nimmt kein Blatt vor den Mund.
BERLIN dpa/taz Der Bundespräsidentenkandidat der Linken, Peter Sodann, hatte kürzlich verlauten lassen, er würde gerne Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann verhaften lassen. Jetzt erklärte der frühere Fernseh-Kommissar vom "Tatort", das sei nur "eine Kabarett-Nummer" gewesen: "Herr Ackermann hat keinen Humor". Wenn er inzwischen auch aus der Bundesregierung scharfe Kritik an Ackermann höre, könne er zudem "so falsch nicht gelegen haben".
Die Linke hatte Sodann gegen Kritik verteidigt und angekündigt, er werde auch weitere Auftritte absolvieren. "Für uns ist entscheidend, ob wir Sympathie in der Bevölkerung erhalten - da habe ich keine Zweifel", sagte Vorstandsmitglied Ulrich Maurer. Vorstandsmitglied Ulrich Maurer am Montag in Berlin.
Parteichef Oskar Lafontaine verteidigte Sodann. Er finde es "erfrischend, wenn ein ehemaliger "Tatort"-Kommissar so empört ist über die verzockten Summen, dass er dies für strafrechtlich relevant hält", sagte Lafontaine der Stuttgarter Zeitung. Er selbst würde dabei nicht nur an Deutsche-Bank-Chef Josef Josef Ackermann denken, "sondern an viele andere, die ebenfalls an dieser Zockerei beteiligt waren".
"Deutschland fehlt ein ganzes Stück zur Demokratie", sagte Sodann außerdem den Dortmunder Ruhr Nachrichten. In einer Demokratie müsse die Würde des Menschen ernst genommen werden - das geschehe in Deutschland nicht. "Sonst hätten wir es nicht mit massenhafter Kinderarmut und Hartz IV zu tun."
In Spiegel Online lobte Sodann das Grundgesetz, sagte aber auch, er wolle "immer noch den Sozialismus aufbauen oder so was Ähnliches".
Der 72-jährige Sodann tritt bei der Präsidentenwahl im Mai kommenden Jahres für die Linkspartei gegen Amtsinhaber Horst Köhler und SPD-Bewerberin Gesine Schwan an.
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