Neues vom Verkündigungs-Betrieb:
„Mir ist schon klar, dass das eine Revolution ist.“ Ilse Wehrmann, Leiterin des Landesverbandes evangelischer Kitas (Foto), fordert kostenlose Kindergartenplätze für alle. In Bremen gehen fast 10 Prozent der Kinder nicht zum Kindergarten. Außerdem plädiert sie für ein Hochschulstudium für Erzieherinnen, wie es in anderen europäischen Ländern längst üblich ist. „Die Qualifikation einer deutschen Erzieherin wird nirgendwo anerkannt. Wir sind das Schlusslicht.“
Ein Schwerpunkt der kirchlichen Kindergruppenarbeit im nächsten Jahr wird laut Wehrmann die Betreuung der unter Dreijährigen sein. Außerdem eröffnet Anfang Februar in der Zionsgemeinde eine Kurzzeitbetreuung für Notfälle. Dank einer dort beschäftigten Krankenschwester können Betreuungsengpässe auch für kränkelnde Kinder überbrückt werden.
Mit Sorge sieht Ilse Wehrmann die Situation behinderter Kinder. Sie sollen künftig – ähnlich wie bei der Altenpflege – je nach Behinderung eingestuft werden. Sonderpädagogen kommen dann nur noch stundenweise in die Gruppen. Von den 3.900 Kindern in evangelischen Kitas sind 370 behindert.
Ein anderes Problem scheint dagegen schon bald gelöst zu sein. Ende des Monats klärt ein fachliches Gespräch die Situation muslimischer Erzieherinnen. Bislang müssen die Angestellten Mitglied der Arbeitgemeinschaft christlicher Kirchen sein – Ausnahmen gibt es schon jetzt. Ilse Wehrmann geht aber davon aus, dass es trotz möglicher Lockerungen keine muslimische Leiterin geben wird.
„Wir sind immer noch ein Verkündigungsbetrieb“. hey
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen