piwik no script img

Neues OK Go-Album als BiomolekülCD, Vinyl, MP3 ... DNA?

Die US-amerikanische Pop-Band OK Go will ihr neuestes Album „Hungry Ghosts“ als DNA veröffentlichen. Das ist vor allem ein Publicity-Stunt.

Cover „Hungry Ghosts“ von OK Go. Bild: ap

BERLIN taz | In ihren Musikvideos tanzen OK Go auf Laufbändern oder zeigen eine irre Choreografie mit Regenschirmen und 200 japanischen Schülerinnen. Auf ihren Konzerten werfen sie über 70 Kilogramm Konfetti auf das Publikum. Und ihr neues Album „Hungry Ghosts“ (veröffentlicht vor einigen Wochen als CD, Vinyl und MP3) kommt nun auf DNA heraus.

DNA? Ja, richtig gelesen. Das ist natürlich ein Publicity-Stunt, aber darauf versteht sich kaum eine Band so wie OK Go. Das war schon immer so: Ihre Musik ist nicht weltbewegend, solider Gitarrenrock mit mittelmäßig begabten Sängern. Aber als Selbstinszenierer sind die US-Amerikaner begnadet.

Beim DNA-Coup geholfen hat Sri Kosuri, Biochemiker vom Columbia University Medical Center in New York. Der Wissenschaftler hat bereits ein Buch in DNA umgeschrieben. „DNA ist Information“, sagte Sri Kosuri der Zeitschrift New Yorker in einem Interview. „Unser Körper bewahrt darin den Code für das Leben auf, aber man könnte das mit allem möglichen machen.“ DNA besteht grob gesehen aus Bausteinen mit einer der vier organischen Basen Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin (abgekürzt A, T, G und C). Mit deren Anordnung lässt sich auch Musik codieren.

Rein praktisch würde es so aussehen, dass ein Käufer des Albums auf DNA ein Plastikfläschchen mit ein paar Tropfen Wasser bekäme, in dem ein paar Nanogramm DNA mit rund hunderttausend Kopien des Albums aufgelöst sind. „Es ist ganz offensichtlich eher eine künstlerische Geste als ein effizienter Weg, unser Album unter die Leute zu bekommen“, räumt OK-Go-Sänger Damian Kulash ebenfalls im New Yorker ein. Zudem die rechtliche Lage unklar ist: Darf DNA verkauft werden? Eher nein. „Das Zeug ist verdammt stark reguliert.“

OK Go im Video

Mit „Here It Goes Again“ haben sich OK Go ihren ersten Youtube-Hit ertanzt.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Noch ein Klassiker von OK Go: Die Hinterhof-Choreographie von „A Million Ways“, deren Verfilmung nur zehn Dollar kostete. Das Video postete die Band hinter dem Rücken ihrer Plattenfirma ins Internet.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Der letzte Streich von OK Go: Der Song „I Won't Let You Down“, gedreht mit der Hilfe von 200 japanischen Schülerinnen und Regenschirmen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Themen #DNA

1 Kommentar

 / 
  • weder empfinde ich kulashs stimme als nur "mittelmäßig", noch teile ich den eindruck, dass die letzten beiden alben der band (nr 3 u. 4) allzu viel mit 08/15 garagenrock zu tun hätten