Neues Chaos bei der Bahn: Toter Vogel legt Hauptbahnhof lahm
Kurzschlüsse blockieren Nord-Süd-Tunnel. Fahrgäste wurden stundenlang nicht informiert.
Nach chaotischen Zuständen am Samstag im Berliner Zugverkehr sind am Sonntagvormittag erneut Störungen aufgetreten. Zwei Gleise im Untergeschoss des Hauptbahnhofs mussten abermals gesperrt werden. Grund dafür sind technische Probleme bei der Bahn. Bei der Einfahrt eines ICE am Samstag habe ein toter Vogel auf der Oberleitung zu einem Kabelriss und in der Folge zu Kurzschlüssen in der Deckenstromschiene geführt, erklärte ein Bahnsprecher. Warum es aber auch einen Tag später noch zu Störungen und Verspätungen kommen konnte, ist noch nicht endgültig geklärt.
Am Samstagabend hatte das Unternehmen massive Probleme: Dutzende ICE-Fernzüge und Regionalbahnen mussten umgeleitet werden. Nach mehreren Kurzschlüssen war gegen 18.00 Uhr der Nord-Süd-Tunnel für mehrere Stunden blockiert. Tausende Fahrgäste waren betroffen. Die Fahrgäste mussten in Spandau oder Gesundbrunnen aussteigen. Um Fernzüge zu erreichen, mussten Reisende in Wannsee oder Gesundbrunnen zusteigen. Das führte zu langen Verspätungen.
Mehr noch als mit technischen Schwierigkeiten hatte die Bahn damit zu kämpfen, ihre Fahrgäste rechtzeitig und korrekt über die Störung aufzuklären. Zuerst sei die Analyse des Vorfalls nötig gewesen, sagte der Sprecher. Auch habe der Zugverkehr gewährleistet werden müssen. "Wenn das getan ist, muss informiert werden." Doch genau daran haperte es: Die elektronischen Anzeigetafeln zeigten für die umgeleiteten ICEs und Regionalbahnen "Zug ausgefallen" an. Die Bundespolizei habe spontan ausgeholfen und Auskunft erteilt, so der Sprecher der Behörde. Sie sollte vor Ort klären, ob der Vorfall auf menschliche Fremdeinwirkung zurückging. Einen Ansturm verärgerter Fahrgäste auf die Bundespolizisten, wie vom Tagesspiegel berichtet, habe es jedoch nicht gegeben, sagte der Sprecher. GIW
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