Neuer an Bord: Der Strahlemann
■ Leiter des Mamma-Screening-Zentrums ließ sich in sein Amt einführen
Alle redeten sie von Klippen, heftigen Stürmen und wilden Wellen. Auch Gesundheitssenatorin Hilde Adolf. Eine Segelpartie war hier nicht gemeint, vielmehr die Probleme, die möglicherweise auf Dr. med. Hans Junkermann zukommen. Der Facharzt für gynäkologische Radiologie wurde am Montag im Zentralkrankenhaus Sankt-Jürgen-Straße von der Senatorin in sein neues Amt als Leitender Arzt im Mamma-Screening-Zentrum eingeführt.
Das Projekt zur Früherkennung von Brustkrebs hatte in den vergangenen Wochen viel Kritik bekommen. „Das kann ich nur zurückweisen, mit der Mammographie kann man viel kleinere Tumore entdecken als mit dem bloßen Abtasten“, betonte Junkermann. 18 Jahre lang arbeitete der 53-Jährige als Oberarzt in der Unifrauenklinik in Heidelberg, Ende der 80er Jahre begann er, sich mit der Mammographie zu beschäftigen. „Ich habe lange darauf hingearbeitet, dass das Screening auch in Deutschland eingeführt wird“, erklärte Junkermann. Das Zentralinstitut für kassenärztliche Versorgung in Köln war mit der Entwicklung des Projektes betraut, hier hatte er eine beratende Funktion.
Bis die ersten Frauen Ende des Jahres in das Zentrum eingeladen werden können, muss sich der neue Leiter noch um Personal, Räume, Geräte kümmern. Auch an das Leben in Bremen muss sich Junkermann erst gewöhnen: „Es ist hier halt alles ein wenig nordischer.“
Mit Sekt, Blumen und Schnittchen ging die Feierstunde im Krankenhaus zu Ende. Jetzt hoffen alle Verantwortlichen nur noch, dass Junkermann „auch immer gut Wasser unterm Bug behält.“ glo
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