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■ Neuer Notstand im ErdbebengebietOrkan in Mittelitalien fegt Notunterkünfte weg

Nocera Umbra (taz) – Orkanartige Stürme haben im Erdbebengebiet Mittelitaliens für einen neuen Notstand gesorgt: Hunderte der Notunterkünfte, vor allem Zelte, wurden weggefegt – während die versprochenen Wellblechwohnungen zum großen Teil noch nicht eingerichtet oder fertiggestellt sind. Unzählige Familien mußten in den letzten Tagen in ihren Autos campieren, bei Temperaturen bereits weit unter dem Gefrierpunkt. Viele sind trotz der Gefahr weiterer starker Erdstöße in ihre alten Wohnungen zurückgekehrt, um wenigstens ein Dach über dem Kopf zu haben. Nach Angaben der örtlichen Behörden wird es noch bis nach Weihnachten dauern, ehe alle der etwa 35.000 obdachlos Gewordenen ausreichende Unterkünfte bekommen.

In diesem Zusammenhang haben verschiedene Präfekten und Bürgermeister an die Eigner von Ferienwohnungen sowohl in Umbrien und den Marken wie den benachbarten Regionen, vor allem der Toskana, appelliert, ihre Appartements oder Villen zumindest für den Winter zur Verfügung zu stellen; die Mieten will der Staat übernehmen. Bisher ist seitens der diversen „Toskana-Fraktionen“ allerdings noch kein erkennbares Echo auf die Appelle erfolgt. Werner Raith

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