Neuer Chef der Hypo Real Estate: Axel Wieandt ersetzt Funke
Nach dem Rücktritt von Funke soll laut Zeitungsberichten Topmanager Axel Wieandt Chef der Hypo Real Estate werden. Er hat vorher noch nie eine Bank geführt.
MÜNCHEN/HAMBURG afp Neuer Chef des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) soll Zeitungsberichten zufolge Axel Wieandt werden. Das Banken-Konsortium, das zur Rettung des Instituts beigetragen hat, habe dem HRE-Aufsichtsrat den bisherigen Leiter der Konzernstrategie der Deutschen Bank vorgeschlagen, berichteten mehrere Zeitungen am Dienstag vorab unter Berufung auf Frankfurter Finanzkreise. Demnach ist zu erwarten, dass der Aufsichtsrat dem Vorschlag folgt.
Die Deutsche Bank schickt damit dem "Handelsblatt" zufolge einen ihrer Topmanager zu dem angeschlagenen Immobilienfinanzierer. In der Branche werde die geplante Berufung jedoch auch skeptisch gesehen, da Wieandt bisher noch nie eine Bank geführt hat. Allerdings gelte er als eines der größten Talente bei der Deutschen Bank. Wieandt entstammt einer angesehenen Bankiers-Familie: Sein verstorbener Vater Paul Wieandt war unter anderem Chef der BfG, die inzwischen von der SEB übernommen wurde, und Sanierer der Schmidt-Bank. Commerzbank-Chef Martin Blessing ist sein Schwager.
Der bisherige HRE-Chef Georg Funke war zuvor nach massiver Kritik zurückgetreten. Der Vorstandsvorsitzende habe mit sofortiger Wirkung alle Mandate niedergelegt, teilte der Immobilienfinanzierer am Dienstag in München mit. Über die Nachfolge wollte die Bank demnach noch am gleichen Tag entscheiden. Funke war in den vergangenen Tagen stark in die Kritik geraten, nachdem ein zweites Rettungspaket für die HRE nötig geworden war. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte das Verhalten des HRE-Managements als "ungeheuerlich" bezeichnet und eine weitere Zusammenarbeit ausgeschlossen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!