piwik no script img

Neuer Bundesbank-PräsidentWeidmann dankt

Vom Kanzleramt in die Bundesbank: Die schwarz-gelbe Regierung hat sich auf Jens Weidmann als neuen Bundesbank-Präsidenten verständigt. Seine Stellvertreterin wird eine Frau.

Auf dem Sprung in den Bundesbank-Sessel: Jens Weidmann. Bild: dpa

BERLIN dpa/afp | Der Wirtschaftsberater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Jens Weidmann, wird neuer Bundesbank-Präsident. Darauf haben sich nach Informationen aus Regierungskreisen die Spitzen der schwarz-gelben Regierung verständigt. Über die Personalie Weidmann war bereits in den vergangenen Tagen spekuliert worden, nachdem Axel Weber seinen Rückzug bekanntgegeben hatte.

Als Vize-Präsidentin soll die Bankenaufseherin Sabine Lautenschläger zur Bundesbank gehen, die derzeit bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) arbeitet. Der 42-jährige Weidmann wird der jüngste Notenbank-Chef in der Geschichte der Bundesbank. Der Volkswirt arbeitete bereits bei dem Institut in Frankfurt am Main, von 2004 bis 2006 sogar unter dem nun scheidenden Weber, bevor ihn Merkel nach Berlin holte.

Die Opposition hatte gewarnt, ein Wechsel Weidmanns gefährde die Unabhängigkeit der Bundesbank. Zunächst unklar war, ab wann Weidmann den Spitzenposten in Frankfurt antritt.

Weber hatte vor einigen Tagen überraschend seinen Rückzug für Ende April angekündigt. Auch wird er auf eine Kandidatur für den Posten des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) verzichten. Weber war zuvor als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Nachfolge von EZB-Chef Jean-Claude Trichet gehandelt worden. Weber hatte seine Entscheidung damit begründet, dass er im EZB-Rat mit seiner finanzpolitischen Haltung isoliert dagestanden habe. Er hatte öffentlich kritisiert, dass die EZB Anleihen von in Finanznot geratenen Staaten aufkauft.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • M
    Marcus

    Es mag kleinlich sein aber ich finde die Kurzzusammenfassung recht sexistisch.

     

    1. Kann man such darüber streiten ob die besetzung des stelvertreterposten relevant für die zusammenfassung ist und nicht ganz entfallen solte.

     

    2. Ist Sie relevant stellt sich die Frage warum der Name nicht genat wird sondern nur von (irgend)einer Frau gesprochen wird.

     

    3. Wieso wird des geschlecht des Substantives falsch verwendet. Wurde befürchte, dass die Sinnfreiheit eines Satzes wie "Seine Stellvertreterin wird eine Frau" noch mehr heraussticht? oder Sollte vieleicht gezeigt werden, dass ein an nach meinung des Verfassers für Männer "vorgesehener" Job an eine Frau geht?

     

    Ich persönlich finde es viel wichtiger, dass die BAFIN Cheffine den Vizeposten erhält. Der Fakt, dass es sich bei ihr um eine Frau handelt für sich allein nur wenig interessant. Es sein denn natürlich sie soll als Quotenfrau oder ähnliches dikredetiert werden.