■ Neue Zeitschrift: Naomi im Netz
Ganz leger läuft Stern-Chef Werner Funk durchs Editorial des neuen Hefts, ganz locker setzt er zum Orakel an: „Computer und das Internet verändern unsere Art zu leben, zu arbeiten, uns zu vergügen, ja sogar uns zu verlieben.“ Obwohl er selbst gar keinen Computer haben soll. Aber die Freaks und Frickler werden ja schon reichlich mit unansehnlichen Katalogen bedient. Konrad richtet sich eher an die weniger orthodoxen Computerfans, die den Sinn für lange gedruckte Texte noch nicht verloren haben. Und nachdem der Plan einer deutschen Ausgabe von Wired so schnöde an vertraglichem scheiterte, will sich Gruner+Jahr nun endlich neue, womöglich jüngere Leserschichten erschließen. Schließlich liegen die letzten Einführungen mit GEO (1976) und art (1979) schon etwas länger zurück.
Klar liefert auch Konrad den obligatorischen Soft- und Hardware-Check, aber eben auch lesenswerte Reportagen – etwa über den Krieg des Pentagon gegen alle Hacker dieser Welt oder das bayerische Dorf Deggendorf, wo man zum Weißbier gern surfen geht. Und auf dem Titel darf's sogar ein bißchen Pop sein: Naomi Campbell in Cyberspacelegierung signalisiert, daß Computer und Glamour doch zusammengehen. Wenn da nur nicht die omnipräsente Schmuckfarbe Gelb wäre, die ständig an das Bordmagazin der Lufthansa gemahnt.
Bescheidene 50 bis 100.000 Exemplare will man von Konrad (benannt nach Konrad Zuse, der 1938 den ersten programmierbaren digitalen Computer baute) verkaufen. Zunächst vierteljährlich, erst dann wird über die Zukunft entschieden. Wer sich die 4.80 Mark sparen will, tippt: www.konrad .stern.de. Oliver Gehrs
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen