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Neue Unruhen in Kamerun

Berlin/Jaunde (taz/afp) — Bei schweren Unruhen in Gaoundere im Norden Kameruns haben Demonstranten am Donnerstag die Zentrale der regierenden Einheitspartei RDPC sowie die örtliche Vertretung des Gesundheitsministeriums in Brand gesetzt. Augenzeugen berichteten von blutigen Auseinandersetzungen mit der Polizei, die Schußwaffen einsetzte. Im Gaoundere sollte am Donnerstag der neue Präfekt der Stadt in sein Amt eingeführt werden. Oppositionelle Parteien und Bürgerrechtsbewegungen hatten ab Donnerstag in allen größeren Städten einen Generalstreik und die Schließung aller Märkte ausgerufen, um den Druck auf die Diktatur zu verstärken. In der Nationalversammlung soll dieser Tage ein neues Wahlgesetz verabschiedet werden. Für heute plant die Opposition Großdemonstrationen, um ihrer Forderung nach Einberufung einer „Nationalen Konferenz“ Nachdruck zu verleihen. Die Regierung lehnt dies weiterhin ab. Sie ist lediglich zu unverbindlichen „Konsultationen“ bereit. Der RDPC-Abgeordnete Guillaume Oyono erklärte im Radio, eine solche sogenannte „Nationale Zusammenarbeit“ sei der geeignete Weg, um die „Demokratisierung“ Kameruns fortzuführen. Auch die Forderung nach einer Amnestie für politische Gefangene stößt bei der Regierung nach wie vor auf Granit. D.J.

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