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Neue IRA-Drohungen

■ Mutmaßlicher Attentäter unter den Verletzten der Londoner Busbombe

London (AP/rtr) – Ein bei dem jüngsten Bombenanschlag in London verletzter Mann ist möglicherweise Mitglied der nordirischen Untergrundorganisation IRA. Der Verdächtige, der mit Kopfverletzungen und einem Beckenbruch in die Klinik eingeliefert worden war, stand am Dienstag im Londoner St.-Thomas-Krankenhaus unter starker Polizeibewachung. In britischen Presseberichten wurde spekuliert, daß er einer von zwei IRA- Mitgliedern war, die den Sprengsatz zum Ort eines geplanten Anschlags bringen wollten, wobei die Bombe vorzeitig explodierte. Der zweite Mann soll bei der Explosion am Sonntag abend ums Leben gekommen sein.

Die IRA drohte ihrerseits am Montag, die Anschlagserie auszuweiten. Ein IRA-Führungsmitglied sagte der Nachrichenagentur Reuter, sollten die bisherigen Anschläge keine Wirkung zeigen, werde dasselbe Signal in andere britische Großstädte gesandt. In Washington verurteilte US-Präsident Bill Clinton das Attentat als „feiges Verbrechen“, forderte jedoch die Fortsetzung des Friedensprozesses. Clinton hatte sich in den vergangenen Monaten mehrfach mit Gerry Adams getroffen, dem Vorsitzenden der IRA-nahen Partei Sinn Féin. Dieser hielt in einer Stellungnahme vom Montag den Friedensprozeß für endgültig gescheitert. Man müsse wieder ganz von vorne anfangen, sagte Adams.

Nach Mitteilung von Scotland Yard waren am Montag abend in London zwei Personen unter dem Verdacht verhaftet worden, an Terrorakten beteiligt gewesen zu sein. Angaben darüber, ob die Verhaftungen im Zusammenhang mit der jüngsten Explosion standen, wollte die Polizei jedoch nicht machen.

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