: Neue Hoffnung für Gaza
Israel und die Hamas wollen Gespräche über eine Waffenruhe wieder aufnehmen
Die Gespräche über eine neue Waffenruhe im Gazastreifen sollen noch am Sonntag beginnen. Wie aus Verhandlungskreisen verlautete, ist in der katarischen Hauptstadt Doha eine „neue Runde“ indirekter Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas angesetzt. Die Hamas-Delegation, die sich bereits in Katar befinde, leitet demnach der Unterhändler Chalil al-Hajja. Am Sonntagvormittag berichtete ein israelischer Fernsehsender über den Abflug der israelischen Delegation nach Doha.
Bei dem Gespräch soll es nach palästinensischen Angaben um die Bedingungen für eine Feuerpause gehen und dabei insbesondere um die Freilassung der noch im Gazastreifen verbliebenen israelischen Geiseln sowie palästinensischer Häftlinge in Israel.Zudem wolle die Hamas die Lieferung großer Mengen an Hilfslieferungen und „Garantien für ein dauerhaftes Ende des Krieges“ erreichen, hieß es weiter. Darüber hinaus fordere sie die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, den das israelische Militär seit Mai 2024 kontrolliert und größtenteils geschlossen hält. Über Rafah sollen demnach Verletzte aus dem Gazastreifen gebracht werden.
Die Hamas hatte am Freitag ihre Bereitschaft erklärt, „sofort“ Gespräche über einen von den USA unterstützten Vorschlag für eine Waffenruhe aufzunehmen. Sie hatte ihrerseits Änderungen an dem Entwurf gefordert – unter anderem, dass die UNO wieder die Koordination von Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen übernimmt.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnete die von der Hamas geforderten Änderungen an dem Entwurf zur Waffenruhe am Samstag zwar als „inakzeptabel“, bestätigte aber die Entsendung eines Verhandlungsteams nach Doha. Netanjahu selbst wird am Montag zu einem Besuch in den USA erwartet, wo er mit US-Präsident Donald Trump über die Lage sprechen will.
Derweil halten die israelischen Angriffe im Gazastreifen an: Nach Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa kamen am Sonntag mindestens 17 Menschen ums Leben. Das israelische Militär selbst erklärte, man habe allein am Samstag rund 130 Ziele angegriffen, darunter Mitglieder von Terrororganisationen. Mehr als 57.000 Menschen wurden nach palästinensischen Angaben seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 im Gazastreifen getötet. (afp, dpa, taz)
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