Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
The Missing
USA 2003, Regie: Ron Howard. 137 Min.
Mit Ron Howards „The Missing“, einem Wettbewerbsbeitrag zur diesjährigen Berlinale, kehrt die Grenze ins Kino zurück. Sie bringt ihre Mythen und ihr Personal mit, die Siedler und Indianer, die Mexikaner und die Abgesandten der fernen Staatsmacht. Je bürokratischer die sich im New Mexico des Jahres 1885 aufführen, umso klarer wird, dass für Recht und Ordnung besser jeder selber sorgt. Dazwischen reitet kein Cowboy, sondern ein alter müder Mann: Samuel Jones (Tommy Lee Jones). Seine Tochter Maggie (Cate Blanchett) hat er vor Jahren zurückgelassen, um bei den Apachen zu leben. Leider wirken diese wie aus der Mottenkiste des 19. Jahrhunderts gekramt: Edel ist der Wilde, solange er unberührt bleibt von der Zivilisation; böse wird er, sobald er Kontakt zu den Weißen pflegt.
Was nützt die Liebe in Gedanken
D 2003, Regie: Achim von Borries. 89 Min.
Berlin – 20er Jahre: Zwei Schulfreunde (Daniel Brühl, August Diehl) sind der festen Überzeugung, dass ohne Liebe die ganze Existenz nichts ist. Denn es ist besser, fordernd zu sein als gar nicht zu leben. Und wenn auch das Fordern keine Erfüllung bringt, dann sollte man sich umgehend die Kugel geben. Zu diesem Zweck wir der Club der suizidalen Konsequenz gegründet. Der Weg Richtung Grab wird umspielt von einer hochemotionalen Absinth-Musikmischung, vorbei an liebevoll ausgewählten Interieurs. In „Was nützt die Liebe in Gedanken“ tritt man an den Abgrund, um dort in das breite Gesicht einer Selbstgenügsamkeit zu blicken, die keinen Abwechslungreichtun braucht, keine Spannung und im Grunde auch keine Unterhaltsamkeit, nur Posen, stumme Blicke und einen Klavierspieler mit Ausdauer.