Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Basic
USA 2003, Regie: John McTiernan. 98 Min.
Immer, wenn das Rätsel hier gerade gelöst erscheint, kommt ein neuer Wahrheitsgrad zum Tragen. Nichts ist, wie es zunächst scheint. Wer hat wen getötet und warum? War es Rache, waren es Drogengeschäfte? Das Militär erweist sich als Sumpf aus Günstlingswirtschaft, Verschwörung, Korruption. Mit jeder neuen Wendung des Drehbuchs schwindet das Vertrauen in die Wahrheitsfindung mehr, aber auch jedes Restinteresse an diesem Whodunit. Zu mechanisch das Skript, zu gewöhnlich die Bilder. Außerdem ist zur Halbzeit längst die Übersicht abhanden gekommen. Wer war noch mal wer? Namen werden getauscht, Identitäten oszillieren, John Travolta grinst breit, Connie Nielsen erinnert an eine verunsicherte Sharon Stone, Samuel L. Jackson hat Kurzauftritte in den Flashbacks der Verhörten. Jeder gibt das Seine, keiner das Besondere.
Narren
D 2003, Regie: Tom Schreiber. 90 Min.
„Das deutsche Volk! Es muss sich befreien von seiner Schwermut!“, bellt das Hitler-Double zu Beginn des Films. Und kündigt an: „Ab heute wird zurückgefeiert!“ Apocalypse Now in Köln. Die Narren sind los. Das Spielfilmdebüt von Tom Schreiber ist eine einzige Frontalattacke auf rheinischen Frohsinn: Massenbesäufnis, erzwungene Verkumpelungen, Diktatur des Ausnahmezustandes, Terrorismus der Heiterkeit inklusive. „Kölle Alaaf!“ ist hier kein Freudenruf, sondern offene Drohung. Roman (Christian Bach), der prototypische schüchterne Büroangestellte, wird auf eine surreale Odyssee geschickt in Schreibes „Narren“, in dem alle zu Tätern werden, und der dabei mit einer ähnlichen Wut und Wucht daherkommt wie jüngst nur „Sophiiiie!“