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Neue Festnahmen in BostonSie wollten nur helfen

Bei den drei Festgenommenen handelt es sich um Freunde des mutmaßlichen Bombenlegers. Ein Tatverdacht besteht nicht. Sie hätten ihren Freund vor Ärger bewahren wollen.

Die Festgenommenen wurden am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt. Bild: ap

WASHINGTON dpa | Gut zwei Wochen nach dem Terroranschlag von Boston hat die Polizei drei verdächtige Studenten festgenommen. Laut Gerichtsunterlagen handelt es sich um Freunde des mutmaßlichen Bombenlegers Dschochar Zarnajew.

Zwei Männern aus Kasachstan wird vergeworfen, nach der Attacke bei dem Marathon Beweismaterial aus dem Zimmer des Tatverdächtigen beiseitegeschafft zu haben. Der dritte, ein US-Amerikaner, soll Falschaussagen gegenüber den Ermittlern gemacht haben. Sie werden aber keiner direkten Tatbeteiligung beschuldigt.

Bei dem Anschlag am 15. April waren drei Menschen getötet und weit über 200 verletzt worden. Dschochar Zarnajew (19) war wenige Tage nach dem Anschlag schwer verletzt gefasst worden und sitzt in Haft. Sein Bruder Tamerlan (26) wurde bei einer Verfolgungsjagd von der Polizei erschossen. Beide haben Wurzeln in Tschetschenien.

Alle drei jetzt Festgenommenen sind 19 Jahre alt. Sie wurden noch am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt und verzichteten darauf, auf Kaution freigelassen zu werden. Die beiden Kasachen sollen absichtlich einen Laptop und einen Rucksack mit Feuerwerkskörpern aus dem Zimmer von Dschochar Zarnajew entfernt haben.

Bis zu fünf Jahren Gefängnis

Sie hätten ihrem Freund damit vor Ärger bewahren wollen, nachdem sie sein Fahndungsfoto gesehen hätten, meint die Staatsanwaltschaft. Ihnen könne eine Gefängnisstrafe bis zu fünf Jahren drohen.

Der Amerikaner soll Ermittler angelogen haben, wofür sogar eine maximale Haftstrafe von acht Jahren angesetzt werden kann. Beide Fälle werden getrennt behandelt. Darauf wies auch sein Anwalt deutlich hin. Die Verteidiger der beiden anderen Verdächtigen wiesen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft weitgehend zurück. Ihre Klienten seien geschockt über den Anschlag in Boston und wollten, dass die Wahrheit herauskomme.

Nach den weiteren Festnahmen versuchte die Bostoner Polizei, die Bevölkerung zu beruhigen. Es bestehe keine Gefahr, teilte sie per Kurznachrichtendienst Twitter mit. Nach bisherigen Ermittlungen handelten die beiden Brüder allein, ohne direkten Kontakt zu islamistischen Terrorgruppen.

Unterdessen vernahmen FBI-Agenten die Witwe des getöteten Tamerlan Zarnajew. Die Frau sei 90 Minuten lang im Haus ihrer Eltern in Rhode Island vernommen worden, sagte Ermittler Jason Pack der Washington Post.

Laut New York Times soll geprüft werden, ob die Frau – wissentlich oder nicht – Beweismittel vernichtet haben könnte oder den Anschlag vom 15. April sogar mitplante. Die Frau bestreitet laut ihrem Anwalt Amato DeLuca jegliche Beteiligung an der Tat.

Die drei Studenten seien mittlerweile in ein US-Bundesgefängnis überstellt worden und arbeiteten mit den Ermittlern zusammen, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums in Astana. Wegen angeblicher Verstöße gegen US-Einwanderungsgesetze müssen sie sich zudem am 9. beziehungsweise 22. Mai vor Gericht verantworten.

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2 Kommentare

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  • IK
    Irma Kreiten

    Wer moechte, dass die Wahrheit herauskommt, sollte auch andere Zusammenhaenge, die eine derartige Tat beguenstigen koennen oder eventuell sogar tatsaechlich ausgeloest haben, ebenfalls beruecksichtigen und nicht nur im kaukasisch-zentralasiatischen Umfeld ermitteln. Dazu gehoert auch eine kritische Untersuchung der Rolle, die Jamestown-Foundation und andere CIA-nahe amerikanische Interessensverbaende im Kaukasus spielen, sowie ein wenig Selbstreflexion bei Medien und Oeffentlichkeit darueber, wie sie mit ihrer Haltung zur Ver- und Entschaerfung von Konflikten beitragen koennen. Siehe meinen Beitrag auf http://www.freitag.de/autoren/irma-kreiten/die-tsarnaevs-jihad-lektionen-durch-die-cia sowie einen ausfuehrlicheren Essay auf der NGO-Webseite

    http://www.caucasusforum.org/silent_citizens_screaming_bodies_what_femen_cia_boston_bombings_have_in_common/

  • BO
    Bir Osmanli

    Sie wollten ...

    Hilfe für Terroristen ist halt mal strafbar