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Neue Entwürfe für Tempelhof-NutzungEin Park für das Feld

Sechs eher unspektakuläre Entwürfe haben es in die zweite Runde des Park-Wettbewerbs geschafft: Die Freifläche bleibt erhalten, der Raum öffentlich.

Die Weite des Geländes steht bei allen sechs Entwürfen im Mittelpunkt Bild: SenStadt

Die Berliner haben sich das Tempelhofer Feld schnell zu eigen gemacht: Fünf Wochen nach der Eröffnung rollen, radeln und rennen die Menschen über die Freifläche, als sei das schon immer so gewesen. Der Senat arbeitet derweil daran, aus dem unbeackerten Flugfeld einen Park zu gestalten. Sechs Entwürfe dafür wählten Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und eine Jury aus; bis Jahresende soll daraus ein Sieger gekürt werden. Die Aufgabenstellung sei außergewöhnlich, sagte Lüscher bei der Vorstellung der Preisträger am Dienstag. Es gehe um die Integration eines bislang abgeriegelten Teils der Stadt.

Auch sonst verlangte der Senat einiges von den 78 Teilnehmern. Eine urbane Parklandschaft des 21. Jahrhunderts soll entstehen, ein offener Raum für die multikulturelle Gesellschaft, und alles natürlich in Anbetracht der fast leeren Haushaltskassen. Platz für die 2017 anstehende Gartenschau IGA mussten die Architekten und Planer zudem finden. "Die Eignung für Garten- und Bauschau, die Nutzbarkeit für Mensch und Tier sowie die Ästhetik waren Leitideen", sagte Lüscher - um zu dem Ergebnis zu kommen, dass "kein Entwurf alle Aspekte abdecken kann. Wir haben auch zu jedem Beitrag noch Fragen."

In der Tat beschränken sich die ausgewählten Entwürfe aus Berlin, Dresden, Paris und Edinburgh auf Detailideen; Revolutionäres wie die Idee eines Berges oder ein Rotlichtviertel sucht man vergebens. Einzig die schottischen Planer vom Büro gross.max betonen das historische Flughafengebäude, indem es den Halbkreis der Gebäude zu einem geschlossenen Kreis erweitert - mit einem Teppich aus Wildblumen. Generell gehe es bei diesem Plan um "mehr Park mit weniger Geld", erklärte Lüscher. Produktion spiele eine wichtige Rolle, ebenso wie die Wiederverwertung von Stoffen.

Die meisten Entwürfe wollen die Innenfläche für Natur und Bewegung frei halten; mancher plant eine Wiese, die wachsen darf, wie sie will; andere eher gepflegte Rasenstücke für Sport und Spiel. Für die Feldlerche sollen wie bisher Reservate abgegrenzt werden. Bauminseln finden sich, Aussichtstürme und Sportplätze. Damit kämen sie den Wünschen der bisherigen Nutzer sehr nah: Rollende Aktivitäten wie Kite-Surfen, Rollschuh- und Radfahren zählen zu den Hauptbeschäftigungen der gut 500.000 Menschen, die bisher das Flugfeld besuchten.

Eine Schlüsselrolle spielt die Energiegewinnung: In mehreren Entwürfen sind zum Rand hin Flächen für den Anbau etwa von Sonnenblumen oder Klee vorgesehen, aus denen Biomasse gewonnen werden kann.

Kleinere Gebiete könnte es auch für urbane Landwirtschaft geben; nur solle der Park davon nicht dominiert werden, sagte Lüscher. Der Boden sei nicht stärker belastet als im Berliner Durchschnitt, von daher stünde privatem Anbau nichts entgegen. "Wir wollen aber keine Privatisierung des Feldes", betonte die Senatsbaudirektorin.

Nur während der IGA-Zeit 2017 werde der Zugang zu gut 100 Hektar kostenpflichtig sein; anders als im Britzer Garten soll das Gelände hernach wieder ohne Eintritt genutzt werden können. Der Senat kann sich indes vorstellen, für bestimmte Nutzungen auf dem Feld einen Obulus zu verlangen - etwa für das Beachvolleyballfeld, das sehr aufwendig zu pflegen sei, sagte Senatsverwaltungssprecherin Petra Rohland.

Die Entwürfe sollen Ende August zwei Tage lang mit den Bürgern besprochen werden; deren Anregungen sollen in die weitere Bearbeitung einfließen. Nach der Kür des Siegers beginnt im kommenden Jahr ein Wettbewerb für die IGA-Schau selbst. In knapp zwei Jahren soll der Park Gestalt annehmen; er wird aus dem Gesamtbudget von 60 Millionen Euro realisiert. Der derzeitige Wettbewerb kostet fast eine Million Euro; ein Großteil davon macht laut Senat die mehrfache Bürgerbeteiligung aus.

Noch keinen konkreten Zeitplan gibt es für die geplanten Wohnhäuser am Rand des Geländes; zunächst müsse das Leitbild für die Gesamtentwicklung des Areals vertieft werden, sagte Lüscher. Daran arbeite derzeit der jüngst berufene Träger, die Tempelhof Projekt GmbH.

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1 Kommentar

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  • P
    peters

    Ist eine Parklandschaft Innovativ, Spektakulär oder Visionär? Bringt es Berlin weiter? Ansichten die im Vergleich stehen. Ohne Energie läuft bekanntlich nichts. Demzufolge:

    1. Realisierung einer notwendigen sauberen Energieversorgung auf dem THF mit einem Bürgersolarkraftwerk bzw. Energiepark, das für über 100.000 Menschen Ökostrom liefern würde.

    2. Mit einem Bürgersolarkraftwerk entsteht ein Mitmach Projekt für alle Berliner Bürger mit gleichzeitiger WinWin Situation.

    3. Greifbare Investoren stehen für die Umsetzung des Projektes ohne Subventionen und Kosten für die Stadt Berlin sofort bereit

    4. Über 20 Jahre sichere und garantierte Pacht-/Mieteinnahmen ohne Eigentumsverlust für die Stadt Berlin.

    5. Keine Investitionskosten für die Stadt Berlin. Die bisher eingeplanten 60 Mill. Euro könnten für die Bildung (z.B. für Schulen und/oder soz. Schwachen) verwendet werden. Oder müssten nicht diesen Gruppen entzogen werden.

    6. Die Sicherstellung der selbst gestellten Klimaschutzziele für Berlin bis 2020, CO2 um 40% senken, würden erreicht werden.

    7. Ein Vorbildprojekt für jede Generation mit einzigartiger internationaler Ausstrahlung

    8. Nachhaltigkeit mit sicheren und zukunftsweisenden Arbeitsplätzen

    9. Gewährleistet die Ökologische Luftschleuse sowie die Weite des Feldes und seiner Freiheit

    10. Ohne Bauschutt und neue Kosten könnte das Gelände nach 20 Jahren anderweitig direkt verwendet werden

    11. Das erste Bürgersolarkraftwerk in dieser Größe in einer Metropole bestätigt seine Einzigartigkeit und wird enorme Anziehungskraft für innovative Unternehmen und Besucher haben

    12. Ein Bürgerkraftwerk bzw. Energiepark rund um die Erneuerbaren Energien wäre sogleich umsetzbar und ohne zusätzliche Erhaltungskosten für die Stadt Berlin

    13. Das Projekt wäre ein visionäres Konzept, ist sinnvoll und finanziell ohne 60 Mill. Euro für die Stadt und seine Bürger postwendend realisierbar.