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Neue Debatte um Platz des 18. März

Knapp ein Jahr nach dem 150. Jahrestag der Märzrevolution flammt die Debatte um die Benennung eines Platzes nach dem 18. März 1848 wieder auf. Jetzt widersetzt sich der Rat der Bürgermeister den Beschlüssen des Senats, wie das Bezirksamt Tiergarten gestern mitteilte. Das Gremium habe beschlossen, daß, wie ursprünglich geplant, der Platz vor dem Brandenburger Tor nach dem Revolutionstag benannt werden solle. Der Senat will das Gelände rund um die Nationale Gedenkstätte Neue Wache umbenennen. Der Rat besteht aus den Bezirksbürgermeistern sowie dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) und seiner Stellvertreterin, Bürgermeisterin Annette Fugmann-Heesing (SPD). Diese beiden sind nicht stimmberechtigt. Um den künftigen Platz des 18. März 1848 gibt es schon seit langem Streit. Die Bezirke Mitte und Tiergarten hatten beschlossen, den Platz vor dem Brandenburger Tor umzubenennen – im benachbarten Tiergarten hatten sich die Revolutionäre versammelt. Der Senat hatte den Bezirken daraufhin mit formalen Begründungen das Verfahren entzogen und sich für die Neue Wache entschieden. Gegipfelt war der Streit dann zum Jahrestag, als Demonstranten den Platz vor dem Brandenburger Tor eigenhändig umbenannten. Eine Sprecherin der Senatsbauverwaltung sagte der dpa, für ihr Haus sei der Fall erledigt. Der Platz an der Neuen Wache solle zum 18. März dieses Jahres umbenannt werden. Bei Barrikadenkämpfen gegen die Truppen des Königs in Berlin kamen am 18. März 1848 rund 260 Menschen ums Leben. Die Revolutionäre hatten Grundrechte wie Mitbestimmung, Rede- und Versammlungsfreiheit gefordert. dpa

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