: Neue Cap Anamur–Aktion geplant
Troisdorf (dpa/taz) - Auch im kommenden Frühjahr wird das Komitee Deutsche Notärzte/Cap Anamur in Zusammenarbeit mit einer französischen Hilfsorganisation wieder ein Rettungsschiff ins südchinesische Meer schikken, um vietnamesische Flüchtlinge zu retten. Dies gab Rupert Neudeck, Journalist und Vorsitzender des Komitees am Wochenende auf dem ersten bundesweiten Treffen von 1.000 der 31.000 in der BRD lebenden Exilvietnamesen bekannt. Wie auch in den vergangenen Jahren will man sich nicht auf vorherige Zusagen über Asylplätze und Aufnahmequoten verlassen, denn dann, so Neudeck, „kann man sich die Arbeit sparen“. Spenden von Exilvietnamesen und Veranstaltungen hätten bereits über 100.000 DM zur Finanzierung des nächsten Schiffes gebracht. Gegenüber der taz verteidigte Neudeck sich auch gegen den Vorwurf, das Geld sei besser in Entwicklungsprojekten vor Ort untergebracht: das Komitee habe bereits vor längerer Zeit beantragt, in Vietnam ein Krankenhaus betreiben zu dürfen, drei Mio. DM standen dafür zur Verfügung. Bisher sei es noch zu keiner Einigung gekommen, da man keine politischen Kompromisse eingehen wolle.
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