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Neue Besitzverhältnisse bei TUI

■ Konzentration in der Reisebranche geht weiter

Hannover (dpa) – Die Gesellschafter der Touristik Union International (TUI) haben sich über die Besitzanteile bei Europas größtem Reisekonzern geeinigt und damit die Karten der deutschen, wenn nicht sogar der europäischen Reisebranche neu gemischt. Vorausgegangen war ein monatelanger Streit der Gesellschafter um die Vorherrschaft bei TUI. Kommentar eines Reisebüroinhabers: „Viele von unseren Kollegen, die nicht an die großen Konzerne gebunden sind, werden heute ein Frösteln verspüren.“ Aber auch die Manager der Fluggesellschaften werden aufgehorcht haben: Europas größter Ferienflieger – wie die Eigenwerbung von LTU lautet – sitzt praktisch über Nacht neben Hapag-Lloyd Fluggesellschaft und der Lufthansa-Tochter Condor mit im großen Boot TUI. LTU, ein Kind der Westdeutschen Landesbank, gierte schon lange nach einem großen Stück vom TUI-Kuchen. Die West-LB hält jetzt wie Hapag-Lloyd 30 Prozent der Anteile, jeweils 20 Prozent besitzen Schickedanz (Quelle) und die Bundesbahn. Das Bundeskartellamt muß der für den 1. November geplanten TUI-Neuordnung noch seinen Segen geben. Die niedersächsische Landesregierung äußerte sich zufrieden, und die West-LB beruhigte die Kritiker: Es gebe weder Gewinner noch Verlierer. Denn keiner der beteiligten Gesellschafter verfüge jetzt über die Mehrheit bei TUI.

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