Neu im Kino : Diese Woche frisch
My Sommer of Love
GB 2004, Regie: Pawel Pawlikowski. 90 Min.
Die eine besitzt ein edles Rassepferd, die andere nur ein Moped mit kaputtem Motor: Tasmin und Mona kommen aus vollkommen unterschiedlichen Verhältnissen – und freunden sich dennoch an. Denn eine Gemeinsamkeit gibt es: Beide haben Familienmitglieder verloren, Mona ihre Eltern, Tasmin ihre Schwester. Auf dem Landsitz von Tasmins Eltern in Yorkshire sind die beiden ungestört, trinken Alkohol, rauchen Zigaretten, entdecken französische Philosophen und ihre gegenseitige Zuneigung. Die beiden Mädchen scheinen in eine andere, märchenhafte Welt abzutauchen. Doch selbst die wunderschön satten Farben des Films können nicht darüber hinwegtäuschen, dass so eine Idylle irgendwann ein Ende haben muss. Monas Bruder Phil – ein Exkrimineller, der sich dem Glauben verschrieben hat – holt seine Schwester am Ende aus der Welt der Reichen hinaus.
Krieg der Welten
USA 2005, Regie: Steven Spielberg. 116 Min.
Steven Spielberg hat den gleichnamigen Roman von H. G. Wells über die Invasion von Außerirdischen verfilmt. Herausgekommen ist ein richtiges Horrorszenario im traumatisierten Amerika nach 9/11. So kann man, wenn man es will, den Film jedenfalls lesen. Aber im Grunde geht es natürlich um die Familie. Der Vater Ray (Tom Cruise) – ein weibliches Pendant zum Helden gibt es nicht – versucht ohne Rücksicht auf andere, seine beiden Kinder vor den Außerirdischen zu retten und sie nach Boston zu seiner geschiedenen Frau zu bringen. Für ihre Sicherheit setzt er all seine Kräfte ein, tötet sogar einen Unschuldigen. So wird die Rettungsaktion für ihn schließlich zur Wiedergutmachung für die Vernachlässigung seiner Kinder.