piwik no script img

Neu im Kino

„Belladonna of Sadness“ Foto: Rapid Eye Movies

Eine schwarze Tuschelinie schiebt sich von links nach rechts ins Bild – dann verwandelt sich die Linie in eine Landschaft. Farbe füllt die Räume zwischen dem Schwarz-Weiß der Tuschelinien, eine junge Frau hält Blumen in der Hand, ein Hund umspielt sie. Ein Lied erzählt die Geschichte der Liebe von Jean und Jeanne, zwei frisch verheirateten jungen Menschen in einem unbenannten Fürstenreich im Mittelalter. Doch Jeanne wird vom Fürsten vergewaltigt und erlangt diabolische Macht. Yamamoto Eiichis Anime-Klassiker „Belladonna of Sadness“ wurde 1973 erstveröffentlicht und wird nun vom Kölner Verleih Rapid Eye Movies in einer restaurierten Fassung erneut in die Kinos gebracht. Der Film ist von Beginn an durchzogen von – patriarchalisch bedingter – Gewalt gegen Jeanne. Yamamoto und der Zeichner des Films Fukai Kuni finden für die Gewaltexzesse Bilder, die das Geschehen abstrahieren, dadurch aber umso verstörender sind. Doch seine Bildgewalt und die Mischung aus Experimentalfilm und sexuell explizitem Animationsfilm machen „Belladonna of Sadness“ zu einem der Meilensteine des animierten Films.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen