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Archiv-Artikel

Alain Guiraudies Film „Der Fremde am See“ zählte im Mai beim Festival von Cannes zu den großen Überraschungen. Franck (Pierre Deladonchamp) und Henri (Patrick d’Assumçao) lernen sich in einer der ersten Szenen kennen und knüpfen Freundschaft. Franck ist jung und attraktiv, Henri ist eher füllig und etwas älter. Bislang habe er immer am anderen Ufer gesessen, erzählt er, da, wo die Familien sind. Aber seine Freundin habe sich von ihm getrennt, jetzt habe er Ferien und sitze gerne hier. Etwa 50 Meter entfernt von seiner Lieblingsstelle treffen sich schwule Männer, um sich zu sonnen, zu schwimmen und zu flirten. Regelmäßig verschwinden sie in dem Wäldchen, haben Sex oder beobachten die anderen beim Sex. Michel (Christophe Paou) ein gut aussehender, draufgängerischer Typ, wird zur Attraktion. Franck ist nicht der Einzige, der auf ihn abfährt, und das ändert sich auch dann nicht, als er eines Abends beobachtet, wie Michel seinen Geliebten unter Wasser drückt, bis der nicht mehr auftaucht. Spätestens in dieser Szene fährt in die sanfte Bukolik des Films etwas hinein, was düster ist und aus einer alten Fabel zu stammen scheint. In 8 Kinos