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Neu im KinoDiese Woche frisch

L.A. CRASH: Adria, Cinemaxx Potsdamer Platz, Cinestar Sony Center, Delphi, International, Kino Kulturbrauerei, Neues Off, Odeon, Thalia Potsdam. BOMBÓN – EINE GESCHICHTE AUS PATAGONIEN: Babylon Mitte, Cinemaxx Potsdamer Platz, Filmkunst 66, fsk

L.A. Crash

USA 2004, Regie: Paul Haggis. 113 Min.

Alles hier ist anders, als es sowohl das rassistische als auch das antirassistische Klischee will, trotzdem entgeht nichts der rassistischen Infizierung. Jeder Dialog, der eine Person in Haggis‘’ „L.A. Crash“ einführt, beginnt mit rassistischen Beleidigungen. Und fast jede seiner Personen hat einen Job beim Staat oder verwandten Institutionen: als Staatsanwalt, Streifencop, bei Krankenversicherungen und Fernsehgesellschaften. An den Arbeitsplätzen herrscht nun wiederum ein institutioneller Antirassismus, den der Film als so übel vorführt wie den spontanen Rassismus schimpfender Autofahrer und schikanöser Polizisten. Haggis will aber nicht populistische Stimmung gegen Affirmative Action machen. Die verschlungene, mit „Short Cuts“ und „Magnolia“ verglichene Erzählung baut als Gegenkategorie zu den Verdächtigungen der Rassisten und Rassismusbekämpfer das Wunder auf – ein Mann schießt auf ein Mädchen. Und sie ist völlig unverletzt.

Bombón

ARG/S 2004, Regie: Carlos Sorin. 97 Min.

Ein zuversichtlicher Film, der auf wunderbar altmodische Weise das Herz erwärmt. Der ästhetische Aufwand ist dabei minimal. Er dient den zwei Protagonisten, einem massigen Tankwart und einer Dogge, auf dem Weg durch Patagonien. Beide sind imponierende Charaktere. Und Mensch und Tier spielen nicht; sie sind, was sie sind. Mit „Bombón – Eine Geschichte aus Patagonien“ setzt Regisseur Carlos Sorín seine berühmten „Historias mínimas“ fort. Wieder sind alle Rollen mit Laien besetzt, und den Spielfilm können wir ebenso gut als Dokumentarfilm sehen. Befreites Sehen ist die Folge, und den Film wahrzunehmen, macht unmittelbar Spaß.

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