Noise-Rock : Neptune
Es ist sattsam bekannt, dass mindestens 90 Prozent aller Bands nicht nur von sich behaupten, dass ihr letztes Album das beste ist, das sie je gemacht haben, sondern auch, dass sie vor allem eine Live-Band sind. Bei einer Mehrzahl ist das im besten Fall eine Entschuldigung für lausige Platten. „Neptune“ aus Boston gehören zu den anderen. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sie ihre Instrumente zum größeren Teil selbst kreieren, aus Schrott, aus altem Gerät, aus abgewrackten Instrumenten. Da findet sich in den turbulenten Songs neben verschiedenen Gitarren, hausgemachten Synthesizern und Schlagwerk auch ein elektrisches Daumenklavier, ein fußgesteuerter Rhythmus-Oszillator, ein Tupperphone und ein elektrisches Gasrohr. Dass „Neptune“ ihr Publikum regelmäßig überwältigen, hat aber auch damit zu tun, dass sie auf der Bühne zu etwas mutieren, was größer ist als die Summe seiner Teile. Am Freitag auch noch zu hören: „Full Fucking Moon“ (Neuseeland), die als Einflüsse „den Mond und andere kosmische Kräfte“ angeben, und die „Skaters“ (USA).
Freitag, 21 Uhr, Freizeitheim Friesenstraße