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Neonazis und der DOSBEinwandfreie Gesinnung

In den Sportverbänden gibt man sich im Fall Nadja Drygalla ahnungslos. Oder stört sich erst gar nicht an ihren Kontakten. Die Ruderin distanziert sich von der rechten Szene.

Wer wusste wann was über Nadja Drygallas Umfeld? Bild: reuters

LONDON/KESSIN taz/dpa | Nadja Drygalla ist wieder in Deutschland. Hans Sennewald, der Chef des Landesruderverbandes Mecklenburg-Vorpommern, hat mit ihr telefoniert. „Sie ist am Boden zerstört“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Ihm tut die Ruderin aus dem Deutschlandachter der Frauen leid, die London verlassen hat, nachdem berichtet wurde, dass sie mit Michael Fischer, einem militanten Neonazi und NPD-Kader, liiert ist. Für ihn ist die Ruderin ein Opfer. Er spricht von „Sippenhaft für die Überzeugungen ihres Freundes“ und ist entsetzt über den Umgang in der Öffentlichkeit mit ihr. Es ist ein befangenes Urteil. Sennewald selbst ist Teil des Falls Drygalla.

Seine Tochter Ulrike saß zusammen mit Drygalla in dem Achter, der auf der olympischen Regattastrecke im Hoffnungslauf ausgeschieden ist. Beide rudern zusammen für den Olympischen Ruderclub Rostock und sind miteinander befreundet. Auch Michael Fischer war einmal Mitglied im ORC. Sennewald ist stellvertretender Vorsitzender des Klubs. Man kennt sich.

So ist es auch kein Wunder, dass man im Landesruderverband schon „seit langem“ (Sennewald) weiß, in welchem Umfeld Drygalla sich bewegt. Ein Problem wollte man darin nicht sehen, auch nachdem Drygalla wegen der Beziehung zu Fischer Ende 2011 ihre Ausbildung bei der Polizei abbrechen musste.

Sennewald könnte eventuell dazu beitragen, eine Frage zu klären, die derzeit heftig diskutiert wird: Hatte Nadja Drygalla selbst Kontakt zur rechtsextremen Szene? Kein Funktionär war ihr so nahe wie er. Doch er stellt Drygalla einen Persilschein aus. So ist man auf Indizien angewiesen. Die Suche danach läuft auf Hochtouren. Die Zweifel an der demokratischen Gesinnung der 23-Jährigen wachsen. Verpixelte Bilder, die die Ruderin mit Fischer auf einer rechten Demonstration in Malchow 2009 zeigen sollen, schafften es schon in die „Tagesschau“.

Auch im Deutschen Olympischen Sportbund will man sich nicht mehr auf das schnelle Urteil verlassen, in dem Generaldirektor Michael Vesper nach einem „intensiven Gespräch“ Drygalla eine einwandfreie Gesinnung attestiert hatte. „Es wird dazu weitere Gespräche geben, wie sie einzuschätzen ist in dieser Frage“, sagte DOSB-Chef Thomas Bach am Samstag in London.

Bach ist vor allem darüber froh, dass der Fall Drygalla international nicht für große Schlagzeilen gesorgt hat. In London berichteten zwar beinahe alle Zeitungen über die Abreise von Drygalla aus dem olympischen Dorf, doch zum großen Skandal wurde die Geschichte nicht gemacht. Auch im IOC wird man sich nicht mit der Abreise Drygallas befassen. Sie habe „nichts über die Spiele und nichts, was im Zusammenhang mit den Spielen steht“, gesagt, meinte Sprecher Mark Adams.

Thomas Bach spielt die beleidigte Leberwurst

Thomas Bach, der ja auch Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees ist, wird das Seine dazu tun, dass das Thema da nicht hochkocht. Doch mit einer Frage wird er sich beschäftigen müssen: Wer hat wann wie viel gewusst? SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag, die Vorsitzende des Sportausschusses, hatte von Aufklärungsbedarf gesprochen, nachdem sie gehört hatte, die Beziehung Drygallas zu einem Nazi sei im Ruderverband und im DOSB schon länger bekannt.

Dem widersprach Thomas Bach heftig. Nichts habe der Verband gewusst, sagte er und gab die beleidigte Leberwurst. Wenn das alles bekannt gewesen sei, warum habe dann niemand den DOSB vor der Nominierung der Athleten informiert, beschwerte er sich und machte diejenigen, die den Fall öffentlich gemacht haben, zum eigentlichen Problem.

Auch beim Deutschen Ruderverband gibt man sich ahnungslos. Hans Sennewald hatte zwar angedeutet, dass es einmal Gespräche mit dem DRV gegeben hat, doch der Verband sah keinen Handlungsbedarf, schließlich sei „auf der Geschäftsstelle nichts eingegangen“, wie DRV-Justiziar Stefan Felsner meinte.

Dagmar Freitag kündigte unterdessen an, dass sich der Sportausschuss des Bundestages mit Drygalla beschäftigen wird. Wie viel davon dann nach außen dringt, ist ungewiss. Der Ausschuss tagt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dem DOSB wird’s recht sein.

Drygalla weist alle Spekulationen zurück

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa wies Drygalla die Spekulationen zurück, dass sie auf dem Demo-Foto zu sehen ist: „Das bin ich nicht, das kann ich ganz klar sagen. Ich empfinde das als unfair und ungerechtfertigt.“ Im weiteren behauptete sie, dass ihr Freund seit Mai 2012 kein NPD-Mitglied mehr sei und dass er „persönlich mit dieser ganzen Sache gebrochen und sich verabschiedet“ habe.

Die Athletin betonte: „Ich habe keine Verbindung in seinen Freundeskreis und diese Szene gehabt und lehne das absolut ab.“ Wegen der politischen Orientierung ihres Freundes habe sie zeitweise auch an eine Trennung gedacht. „Ich bin froh, dass ich vor den Olympischen Spielen noch einmal klar gesagt habe, dass es so nicht weiter laufen kann.“

Im vergangenen Jahr sei sie freiwillig aus dem Polizeidienst ausgetreten. Es habe Gespräche mit ihren Vorgesetzten gegeben, „in denen auch die Beziehung thematisiert und an meiner Loyalität gegenüber dem Polizeidienst gezweifelt wurde. Ich bin selber zu der Erkenntnis gelangt, dass es dort Konflikte gibt", sagte Drygalla. Nach Angaben von Oliver Palme, Sprecher des Deutschen Ruderverbandes, liegt ein Antrag auf Eintritt als Soldatin in die Sportfördergruppe der Bundeswehr zum 1. September derzeit „auf Eis“.

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38 Kommentare

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  • L
    lui

    hexenjagd, gesinnungschnueffelei. das ist mir nicht fremd. nur nicht im zusammenhang mit der npd. wenn ein familienmitglied davon spricht. bitte sehr. aber ein lebensgefaehrte den man sich selbst aussucht? ich gehen nach hause und blende alle aus und habe damit nichts zu tun? warum gilt das ploetztlich im politischen spektrum? und warum sagt das der minister der verteidigung, der gerade die vereidigung vorm bundestag zum bendlerblock verlegt hat? ist die hexenjagd frau pau und einem teil der niedersaechsischen gruenen im verfassungsschutzbericht zu finden? keine auskunft ueber ueber toleranz im allgemeinen, nur das die freu eines neonazis (die gegen die demokratie, gegen die religionsfreiheit, sexuelle. und meinugsfreiheit sind) begleitet hat. natuerlich die welt ist so schoen. waeren da nicht...

  • H
    holger

    als sportler kann ich verstehen dass sie solange gewartet hat, bis sie sich aeusserte. als buerger aber toleriere ich die die realtivierungen durch die politiscch aktiven nicht. sie ist eine repraesentantin der bundesrepublik. und damit auch meiner person. und ich will mich mich nicht mehr fuer die verfehlungen von nazi sypathisanten verantwortlich machen lassen. also fuer alles ab nazi deutschland, ok - danach nein!

    wir sind fuer danach verntwortlich. nazis fuehlen sich natuerlich unter nazis toll. aber fahrt mal zu einer familie nach rotterdam oder thessaloniki. oder nach england oder in die usa. von frankreich gar nicht zu sprechen. die kotzen auf euch wenn ihr euch der geschichte nicht stellt. irgendwann ereillt euch leider die historie. ihr kennt vielleicht euren opa. und wenn dem grauenhaftes wiederfuhr erfahrt ihr es. irgendwie. und so ist es ueberall. leider haben die deutschen grossvaeter in den 1933 bis 1945 scheisse gebaut. und nun seid ihr im ausland deren stellvertreter. bescheuert aber normal. die leute im ausland sind aber nur solange sauer bis sie merken dass ihr anders tickt. als nix deutschland gut rest doof. so wie nazis es darstellen. kommmt klar, seit tolerant und demokrat und gegen nazis.

  • L
    lui

    @Weathergirl - frueher schrieb man: "bist du beknackt?". eine lanze fuer die freundin eines npd mitglieds zu brechen? alles klar bei dir? npd! vorausetzung an der teilnahme der diskussion ist ein mindestmass an geschichtlichem hintergrundwissen? npd! viele nehmen das auf keine leicht schulter. ich auch nicht. warum? ganz einfach : die wollen das du dass machst was die wollen und wenn du nicht das machst was die wollen und die die politische macht habe dann bringen die die um. genau. die toeten. dich. und zwar einfach so. beweis? 1933 bis 1945. schau mal nach. da haben die nazis das schon einmal gemacht.

  • W
    Weathergirl

    Es kotzt mich an, dass ich als Linke mich gezwungen sehen muss, scheinbar (!) eine Lanze für diese Tussi zu brechen.

     

    Aber das ist der Preis der Grundrechte - wir können nicht mit solcher Selbstverständlichkeit erwarten, dass Sportfunktionäre im privaten Umfeld von Sportlerinnen herumschnüffeln. Wohin soll es bitte führen, wenn wir so etwas ernsthaft fordern?!

     

    Noch dazu in einem Staat, in dem die NPD nicht einmal verboten ist - und in den NSU-Skandal verwickelte "Verfassungsschützer" nicht in U-Haft sitzen. DAFÜR gäbe es handfeste Gründe. Die Anti-Drygalla-Kampagne kommt mir dagegen vor wie eine ganz billige Ersatzhandlung, um das Image der BRD im Ausland zu wahren.

  • T
    Teermaschine

    @Der Andreas

     

    Ja, das könnte so sein. Könnte! Aber es kann vielleicht auch ganz anders gewesen sein. - Vielleicht war ihr Beruf weit weniger Berufung und diente einzig der Verwirklichung ihrer sportlichen Ambitionen. Und vielleicht war die Partnerschaft bei Eintritt in den Polizeidienst noch gar kein Problem, weil sich ihr Partner erst später signifikant radikalisierte. Warum sie um ihre Entlassung bat? - Dafür kann es viele Gründe geben. Möglicherweise wollte sie wirklich einem Rausschmiss zuvor kommen. Denkbar auch, dass ihr der Job eine derart penible Durchleuchtung ihrer intimsten Privatsphäre nicht Wert war. (anders als bei paddelnden Binnenschifferinnen macht eine intensive Gesinnungsprüfung bei Polizistinnen durchaus Sinn)- Aber eigentlich hat ihre Beweggründe niemand zu interessieren. Sie hat sich nicht zu erklären. Wieso auch? Und schon gar nicht Leuten gegenüber, die sich wie Sie strikt an Richtlinien für eine Zersetzungsmaßnahme (Glaubwürdigkeit der Zielperson..in Frage stellen) halten.

  • A
    Alfonearth

    Diese Hetze der skandalsuchenden Medien und der profilierungssüchtigen Politiker erinnert mich stark an Die verlorene Ehre der Katharina Blum.

    Der Skandal ist, wie hier im Privatleben und der Gesinnung eines jungen Menschen herumgeschnüffelt wird, und dies menschenverachtend in der Öffentlichkeit breitgetreten wird.

  • A
    against-antifa-faschos

    @mechthild

     

    Völlig richtig:

    Die neuen Faschisten sagen nicht 'Wir sind die Faschisten', sie sagen 'Wir sind die Antifaschisten'."

    Und zu den Antifaschisten zählen viele Grüne und Rote. Vesper passt da super ins Bild, als geldgieriger Fischer 2.0.

    Mich hätte es nicht gewundert, wenn diese Faschos das Mädel bis in den Tod getrieben hätten. Die Bilder zu dem Interview mit Drygalla zeigen ja, wie psychisch fertig das Mädel bereits ist.

  • DA
    Der Andreas

    Hallo allemaal,

     

    ich bin auch gegen diese schon fast typisch deutsche oeffentliche Lynchjustiz, aber eines wird hier leider vergessen:

     

    warum ist Nadja Drygalla denn aus dem Polizeidienst gegangen? Offenbar konnte sie sich nicht entscheiden, was wichtiger fuer ist: die Zugehoerigkeit zur Neo-Fascho-Gang oder Ihre Karriere als Polizistin und Ruderin beim Bund.

     

    wir koennen fast alle gut schauspielen, oer etwa nicht? Da wuerde ich mal ein paar gute Psychologen zum Zwiegespraech laden.....

  • M
    mechthild

    Aus der FTD über Michael Vesper:

     

    (..)Michael Vesper kann es keinem recht machen. In der Endphase seiner beruflichen Karriere gibt er den personifizierten Widerspruch. Ein Grüner, der sich 2006 mit einem fürstlichen Gehalt auf den Posten des Generalsekretärs des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hieven ließ, weit über dem, was er einst als Bau- und Sportminister in Nordrhein-Westfalen verdiente.

    Ein Grüner, der als DOSB-General mit dem Unions-geführten Bundesinnenministerium paktiert - und mit dem DOSB-Präsidenten, Industrielobbyisten und FDP-Mitglied Thomas Bach. Ein Grüner, der seine Ideale verrät, wie einige alte Weggefährten monieren. Der für Intransparenz und Kungeleien steht und gerichtlich dafür eintritt, dass die Verträge zwischen DOSB und Sportfachverbänden, die die Verwendung von gut 200 Mio. Euro jährlich aus Steuermitteln regeln, nicht öffentlich werden. Ein Grüner, der familiär gut vernetzt ist: Seine Frau Ferdos Forudastan wurde kürzlich Sprecherin des Bundespräsidenten Joachim Gauck, der auch schon in London vorbeischaute.

     

    Vesper ist Realo, er hat in mehreren NRW-Regierungen hinter den Kulissen zwischen SPD und Grünen vermittelt. Für ihn war die Partei, ähnlich wie für Joschka Fischer und Weggefährten, eine Karriereleiter. Im vergangenen Jahrtausend sei er Gründungsmitglied der Grünen gewesen, behaupten Geschichtsschreiber.(...)

     

    BESONDERS BRISANT:

     

    Vor vier Jahren verteidigte er die chinesischen Propagandaspiele in Peking bis aufs Messer und verordnete seinen Sportlern vorher quasi einen Maulkorb. Zu politischen Fragen, wie denen der Menschrechte, durften sie sich nicht äußern.

     

     

     

    Vesper stammt aus einem katholischen Elternhaus. Sein Vater saß für die CDU im Düsseldorfer Stadtrat. Sein Bruder Stefan ist seit Langem Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. In traditionell konservativ geprägten Sportorganisationen ist so etwas von Nutzen.

    Vesper kann sogar von seiner Promotion zehren, die er 1982 zum Thema "Überleben in Namibia, Homelands und kapitalistisches Weltsystem" ablegte. In Namibia fördern Deutschland und der DOSB zahlreiche Sport-Entwicklungshilfeprojekte. Namibia hat ein IOC-Mitglied, Frankie Fredericks, der mit einer Berlinerin verheiratet ist. Die Stimme von Fredericks ist wichtig, wenn Vespers Boss Bach im kommenden Jahr Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) werden will.

    Alles ist politisch im Business mit den olympischen Ringen - und deshalb ist Vesper, auf seine Art, sehr erfolgreich. Er war Außenseiter im Sport. Er hat sich durchgesetzt und den DOSB mit harter Hand in ein zentralistisches Organ verwandelt. Er würde gern feine Geschichten über sich lesen, vom Macher mit den grünen Idealen. Wortgewandt versucht er, Journalisten beim Wein von sich zu überzeugen. Raffiniert benutzt er die Medien. (...)

     

     

    DAS ist Deutschland. Diese Leute sind um ein Vielfaches Schlimmer, als Leute wie diese junge Ruderin resp. deren Freund, denn sie treten unsere Demokratie in den Dreck.

  • T
    Teermaschine

    Die Maßnahme

     

    Als bewährte Formen der Zersetzung nennt die Richtlinie 1/76 unter anderem:

    „systematische Diskreditierung des öffentlichen Rufes, des Ansehens und des Prestiges auf der Grundlage miteinander verbundener wahrer, überprüfbarer und diskreditierender, sowie unwahrer, glaubhafter, nicht widerlegbarer und damit ebenfalls diskreditierender Angaben; systematische Organisierung beruflicher und gesellschaftlicher Misserfolge zur Untergrabung des Selbstvertrauens einzelner Personen; […] Erzeugung von Zweifeln an der persönlichen Perspektive; Erzeugen von Misstrauen und gegenseitigen Verdächtigungen innerhalb von Gruppen […]; örtliches und zeitliches Unterbinden beziehungsweise Einschränken der gegenseitigen Beziehungen der Mitglieder einer Gruppe […] zum Beispiel durch […] Zuweisung von örtlich entfernt liegender Arbeitsplätze“

    Gut, wenn mann im Kampf gegen den Faschismus auf Altbewährtes zurückgreifen kann; war ja schließlich nicht alles schlecht.

     

    @ Stefan

    "Nur Nazis können Nazis lieben. Lebenserfahrung, psychologiche und soziologische Studien zur Partnerwahl belegen das eindeutig." - Zu den "Studien" wäre eine Quellenangabe recht nützlich. Oder sollten Sie unter all den antifaschistischen Kampfkeksen doch nur ein trockener Krümel sein?

  • K
    kroete

    Ja, ja, der Sport hat mit Politik nichts zu schaffen, tönt es regelmäßig aus Sportfunktionärskehlen.

    Die "Wir haben es nicht gewußt - Nummer" hat in Deutschland Traditon.

    NPD - Anhänger/innen haben Deutschland nicht zu repräsentieren.

    Doch, auch Sportlerinnen haben eine Privatsphäre und einen eigenen Kopf, vor den man schauen kann, dessen Gedankengut oft im Verborgenen bleibt.

    Bereits sportlich können die Athletinnen den vereinbarten Maßstäben kaum genügen, auf Doping zu verzichten und bei Schiedsrichterentscheidungen faires Verhalten zu zeigen.

    Dass sie sich auf dem Boden des Grundgesetzes zu bewegen haben, sollte sich da von selbst verstehen, hier hat sich Frau Drygalla wohl nichts zu Schulden kommen lassen.

    Dass sie einen bekennenden Neo - Nazi liebt, ist da schwer auszuhalten, doch nicht strafbar.

    Olympia bleibt eine Utopie, die den Göttern vorbehalten ist.

    Bei den irdischen Spielen geht es nur um das Gewinnen, wie, ist da einerlei, nur wer erwischt wird, muß sich an den edlen Maßstäben messen lassen.

  • W
    webmarxist

    Die neuen Erkinntnisse zeigen, dass Drygalla den Herrn Fischer aus der NPD und der rechten Szene herausgezogen hat. Und dafür wurde sie nun fertig gemacht, was für eine verlogen linke Geselschaft ist das, die mit Exit-Vereinen wirbt, und die rechten Aussteiger und ihre Helfer dann bestraft?

  • S
    Stefan

    Nur Nazis können Nazis lieben. Lebenserfahrung, psychologiche und soziologische Studien zur Partnerwahl belegen das eindeutig. Und Faschismus ist eben keine einfache Meinung wie jede andere auch, sondern ein Verbrechen. Subjektiv fühlt sich Frau Drygalla möglicherweise als unpolitisch, aber das belegt nur ein weiteres mal, wie rechts das Unpolitische in Deutschland mittlerweile ist. Und das gilt allgemein und nicht nur für Leistungssportler , die auf Leistung getrimmt werden und in Sonderwelten (Olympiastützpunkten) leben, die offiziell verbreiten, dass Sport und Politik nichts miteinander zu tun hätten

  • A
    antikommunist

    Eindrucksvolles Beispiel, wie man Anfang der 39er Jahre die Juden fertig gemacht hat. Das ist pädagogisch wertvoller, als jeder KZ-Besuch für die deutschen Schüler.

  • A
    andreas

    Das Beispiel zeigt doch nur das Frauenbild jener die sie dafür kritieren einen Freund zu haben der eine andere Gesinnung hat als sie die Sportlerin selbst.

    Sie als Frau hat SELBSTVERSTÄDNLICH keine eigene Meinung und ist dem Manne Unertan. Nichts anderes Sagen die Medien damit aus.

    Eine Frau das schönes Anhängsel des Mannes.

    Mehr ist Sie nicht in den Augen der Medien vor allem von Links. Peinlich und schäbig und ein gelinde gesagt allzu frauenfeindliches Menschenbild.

  • G
    guntherkummmerlande

    Der Ausschluss Frau Drygallas aus der Polizei

    war richtig, weil keine Menschen gegen

    deren Finanziers, Familienmitglieder,

    Bandenzugehörige, Clubzugehörige , Freunde,

    Ehepartner, Sexualpartner ermittelt wird,

    bei der Polizei angestellt werden dürfen!!!

    Die Gefahr der Manipulation, Sabotage,

    Spionage usw. ist nicht hinnehmbar.

     

    Der Olympiasport ist aber Sport.

    Ginge es hier um eine Sportart, bei der die Gesundheit

    vieler anderer Beteiligten mit von Frau

    Drygalla abhängt,

    könnte man es vielleicht noch verstehen

    (Tandemgleitschirmflug, Kunstfliegen).

    Doch das gilt hier nicht!

     

    Zuerst die Straftat, dann die Bestrafung.

    Vorauseilend oder für die Straftaten

    des Ehepartners kann man nicht Sippenhaft einführen.

     

    Wo käme man hin, wenn man die Ehefrauen von Verbrechern

    aus Ihren Job wegdiskriminieren würde??

    Solange Frau Drygalla selbst noch kein Verbrechen

    verübt hat und in keiner sicherheitskritischen

    Institution integriert ist, hat Sie sofern sie

    vorher die vereinbarten Normen und den Auswahlprozess

    überstanden hatte, das Recht auf Ihren Wettkampf.

    Wir würden in einer Gesellschaft der Massenentrechtung, der Familienstigmatisierung

    und der behördlichen Sanktionierung von Liebe

    hineinwachsen, würde solche Idiotie im großen

    Stil fortgeführt werden.

    Parteien könnten dann jeden bedrohen,

    dessen Liebe zu einen anderen Menschen politisch

    ungewollt wäre.

     

    Nach erfolgten Mißbrauch durch faschistische

    Propaganda ihres Medaillenerfolges, hätte

    man sie von weiteren Spielen wohlbegründet

    ausschließen können. Aber das gab es hier nicht.

    Durch diese Dummheit treibt man erfolgreiche,

    integrierbare Menschen wieder zurück zu Radikalen.

    Das ist dumm und ist schlimmer als einmal

    schlechte Publicity wegzustecken.

    Der Sport untersteht dem Bundesinnenministerium,

    hier muss auf juristische Expertise besonders

    bestanden werden und umso unverzeihlicher

    ist deshalb eine derartige Blamage von Seiten

    Thomas Bachs& Co.

    Passiert Frau Drygalla ein Unglück war das ihre

    einzige Chance auf eine Olympiamedaille im Leben

    gewesen, die aufgrund behördlicher Inkompetenz

    in heiklen Angelegenheiten vermasselt wurde.

    Fazit: Es gibt keine gute Ungerechtigkeit gegen

    die richtigen unschuldigen Bösewichte(m/w)!

  • T
    Traurig

    Ich kann es kaum fassen. Die Frau ist nicht die Partnerin eines rechten Demokraten, sondern die Freundin eines militanten Neonazis, der durch Terror und Hass von sich reden macht. Wenn man sich die Kommentare bei den großen Zeitungen durchliest wird immer wieder von "Liebe" und "Sippenhaft" schwadroniert. Wie soll das denn gewesen sein, hat er seine menschenverachtenden Ansichten hinten angestellt wenn sie zusammen waren? Hat er auf einmal Menschen mit anderer Haut- oder Haarfarbe, politischer Meinung oder Vorfahren auf einmal auch wie Menschen behandelt? Aber wahrscheinlich ist das wie bei einer Freundin, die von ihrem Mann geschlagen wurde: "Eigentlich ist er ja ganz lieb"... mir wird schlecht.

     

    Und warum muss man so eine Nazi-Braut unbedingt auf Kosten der Allgemeinheit nach London schicken, ihren Nazi-Freund im Schlepptau? Gibt es nicht genug Nachwuchssportler? Die fast 200 Todesopfer von Neonazis seit Mauerfall sind wohl immer noch nicht genug, dass endlich ein Umdenken eingeleitet wird...

  • T
    T.V.

    Hauptsache schön häufig Gesinnung und Sippenhaft sagen, damit sich alle empören können über die Nazisprache, anstatt über die Fakten.

  • W
    wahnan

    manmanman.

    dass die gute frau sich jetzt windet wie ein regenwurm an der sonne ist ja klar.

    genau, seit "mai 2012" hat ihr freund seine gesinnung abgelegt wie ein altes paar socken, während sie die ganze zeit zwischen ahnungslosigkeit, unbeteiligtheit und renitenz - quasi im gesinnungskampf - ihrem freund gegenüber stand. und morgen kommt der osterhase.

     

    was mich tatsächlich erstaunt, ist dass es offenbar im osten in der polizei kräfte gibt, die rechtsextremen den zugang zum polizeidienst tatsächlich verwehren.

    danke dafür! und das meine ich total ernst.

  • H
    Heuchelei

    Wenn die olympische Charta antirassistisch wäre, müßten Staaten wie Kanada, USA, Australien und Neuseeland eigentlich ausgeschlossen werden, weil sie seit 200 Jahren diese Länder besetzen.

    Für einen Staat anzutreten, dessen Regierungschefin ungestraft den Oberfehl einer Armee inne hat, die einfach so 142 Menschen zu Tode grillt, ist die absolute Superehre und das gilt sicherlich für alle Länder.

    Olympische Spiele mit Nationalmannschaften sind eine absolute Pervertierung, kulturimperialistische und philhellenistische Bastardisierung des Ursprungs, auch, weil Nationalmannschaften erst für Nationalismus sorgen. Die Übergänge zwischen gutem und schlechtem Nationalismus sind bekanntermaßen fliessend und damit unkontrollierbar. Der "echte" Profisport entspricht zudem viel eher dem antiken Olympia und reicht völlig aus für Gladiatorenscheisse. Ganz zu schweigen davon, daß die wahren Amateure, die Athleten ohne Geld, überhaupt keine Chance haben.

    Fahnen zu Klopaier

    Nieder mit allen Staaten

    Deutschland Verrecke

  • T
    Teermaschine

    Sie muss sich eben nicht erklären!

    Weder strebt sie ein öffentliches Amt an noch hat sie durch Äußerungen oder Taten ihre Verfassungsfeindlichkeit unter Beweis gestellt. Mag sein, sie teilt die politischen Ansichten ihres Partners, so what? Ist sie halt als Sportbotschafterin des rechten Randes Deutschlands zur Olympiade gefahren. Oder gehört der nicht mehr dazu?

    Wer soll denn zukünftig über eine akzeptable Gesinnung unserer Athleten und Funktionäre befinden? Wer getraut sich denn, den Kriterienkatalog für eine zukünftige Gesinnungsprüfung zu erarbeiten? Sprich: Wer traut sich mit einem solchen Ansinnen vors Verfassungsgericht. - Der Autor schweigt sich zu dieser Frage natürlich aus.

  • A
    antikommunist

    Wenn sich tatsächlich heraustellt, dass auf dem Foto nicht Frau Drygalla ist, wird es Strafanzeigen und juristische Folgen für einige aus der Presse geben. Es gilt immernoch die Unschuldsvermutung.

     

    Ach und ihr Freund ist ein NEONazi, kein Nazi, oder glaubt die taz wirklich, ihr Freund hätte noch den WK2 miterlebt?

  • W
    webstar

    "Drygalla distanziert sich von der rechten Szene.."

     

    Also ist Drygalla damit ein Kollateralschaden im "Krampf gegen Rächts", ja?

     

    Oder doch eher eine zweite Gretel Bergmann?

    http://www.j-zeit.de/archiv/artikel.1848.html

     

    Mein Mitgefühl nach der Hetzkampangne hat das junge Mädel:

    http://www.facebook.com/SolidaritatMitNadjaDrygalla

  • DH
    Der Heinz

    Soweit ist es schon mit unserer Demokratie... Gibt es demnächst einen Gesinnungstest für Olympioniken? Es ist beschämend, was wir uns in Deutschland so leisten.

  • M
    Mahmoud

    Schuldig bis das Gegenteil bewiesen ist, ja?

     

    Und warum regen sich alle sosehr darüber auf?

    Wenn sie eine Strafttat begangen hätte säße sie jetzt im Gefängnis und könnte garnicht an Olympia teilnehmen.

    Also hat sie offentlich nichts Gesetzwidriges getan.

    Was interessiert mehr?

  • K
    Klaus

    Ist das nun Sippenhaftung oder nicht?

  • B
    bvbmax

    Klar schreiben die Briten nicht darüber. Die fremdschämen sich für uns, weil wir eine Ruderin mt falschem Freund zum scapegoat für alte kollektive Sünden machen. Siehe Spiegel von heute.

  • V
    viccy

    Lasst die Frau in Ruhe!

     

    Ist ja wie bei der Stasi hier...

  • A
    Also

    Zitat:

    "So ist man auf Indizien angewiesen. Die Suche danach läuft auf Hochtouren."

     

    Wow, Hetzjagd auf eine 23-Jährige.

    Das ist dann wohl:

    Die verlorene Ehre der Nadja Drygalla

     

    Zitat:

    "Verpixelte Bilder, die die Ruderin mit Fischer auf einer rechten Demonstration in Malchow 2009 zeigen sollen, schafften es schon in die „Tagesschau“."

     

    Die ARD scheint davon abzurücken. Auf der ARD-Homepage:

    "Offenbar falsche Frau identifiziert"

  • J
    Joe

    Mit einem Nazi ist man nicht zusammen, wenn man selber keiner ist. Fertig ist die Laube.

  • H
    Helmut

    Den "guten Menschen" aus den diversen Spitzeldunstkreisen dieser Republik kann man nur gratulieren. Sie haben erfolgreich die grundgesetzlich garantierte Würde eines jungen Menschen mit Füßen getreten und sie haben erfolgreich den Grundgesetzartikel 3 Abs. 3 selbstgerecht außer Kraft gesetzt. Das alles bleibt straflos.

     

    Die selbsternannten "guten Menschen" dürfen weiterhin feiern, daß sie einem jungen Mädchen ein Gesinnungsgeständnis unter medialer Folter abgepresst haben, sozusagen als Alternative zum Waterboarding.

     

    Mensch was sind die "guten Menschen" doch so gut, denn sie können einem die Kotze durch die Nase treiben.

  • C
    changroi

    Was hier in den Medien abläuft, ist meiner Meinung nach übelste Sippenhaft und Gesinnungsterror extrem!

    Was die Medien da abziehen hat mit Demokratie nicht das geringste zu tun! So mancher Schreiberling sollte sich schämen!

  • S
    Slowener

    Wenn sich jemand von den Nationalsozialismus distanziert und auch der Freund, dann reicht es für mich. Das genügt. Und Fehler von der Vergangenheit sollte man verzeihen können, sonst könnte ja keiner Aussteigen. Warum hacken den die Journalisten nochmal nach? Hat man höhere Auflagen mit Skandalen?

  • S
    Swanni

    Tja, früher wurden Sportler mit jüdischen Partnern oder Vorfahren von Wettbewerben ausgeschlossen , heute gibt´s da andere Kriterien. Kriecher und Mitläufer sind allerdings zeitlos.

  • D
    deviant

    Ahso...sie selbst ist zu der Erkenntnis gekommen, dass ihre Loyalität gegenüber den Nazis größer ist als die gegenüber dem Staat, zu dessen Verfassung sie uneingeschränkt steht, mit den Nazis und deren Ideologie hatte sie nie etwas zu tun, bloß halt diese Beziehung zum Nazikader...?

    Klingt für mich total logisch.

     

     

    Übrigens: Wie kann man behaupten, es gäbe in Deutschland so etwas wie sippenhaft nicht? Haben diese Leute die letzten zwanzig Jahre verschlafen? Die Sippe haftet längt wieder - insbesondere, ganz kapitalismuskonform, finanziell. Ein kranker Familienangehöriger kann heute ganz schnell den persönlichen Ruin bedeuten - wenn man sich seinen Arsch nicht gerade im Politbüro breitsitzt. Kümmert aber kein Schwein, das sind ja keine richtigen Menschen, sondern nur "Prekariat".

    Ganz zu schweigen davon, dass die ganze semitische Sippe, Griechen oder Türken bereits wieder in Sippenhaft genommen werden - nicht nur vom Rassistenpack um PI, NPD und NSU, sondern gern auch vom ©hauvinistisch-(S)existischen (U)fftata (CSU). Erst heute wieder hat der hässliche Deutsche (a.k.a. "das Söder") wieder Wahlkampf gegen ein Volk gemacht.

  • D
    DDR-Gestank

    Boah, hier stinkt es nach DDR. Wenn Leute Mitglied im Kommunistischem Bund Westdeutschlands waren und den Massenmord der Roten Khmer gut fanden, dann werden sie heute Minister(innen) oder Landesväter. Wer in der DDR mordete steht heute als Rächer der Enterbten in der Linkspartei. Frau Drygalla hat gar nichts getan. Man kann mit einer radikalen Veganerin zusammen sein und Schnitzel essen. Sie wird ansonsten schreiend gegen "Tiermord" demonstrieren und dann doch aus Liebe bleiben. Das gibt es öfter als man denkt. Die Sippenhaft, und nichts anderes ist es was man Frau Drygalla antut, war ist und wird immer eine Schande sein. Wäre ihr Freund bei der Linkspartei und würde für die Stalin-Plattform Grüße nach Nordkorea ausrichten, wo heute noch KZs existieren, dann würde niemand den Gedanken haben auch nur eine Klarstellung zu verlangen. Ein 23jähriges Mädchen beruflich und sportlich zu vernichten weil sie einen Idioten liebt ist einer Diktatur aber keines Rechtstaates würdig.

  • OS
    Otto Suhr

    Die Arme. Und der Freund hat sich nun also ganz plötzlich von den Nazis losgesagt... Oh man, mir kommen die Tränen.

    Also wir reden hier nicht von irgendeinem Nazi-Wähler. Sondern von einem hochrangigen Nazi-Funktionär. Jemand der ganz offen mit den NSU-Terroristen sympathisiert und mit Schlägertrupps Leute verprügelt. Das ist schon ein wichtiger Teil der Information. Durch ihre Zuwendung unterstützt Fräulein Drygalla diesen Nazi. Lustig auch wie sich Drygallas Verein gibt so nach dem Motto "keine Zeichen einer rechten Gesinnung". Mal zur Erinnerung in genau diesem Verein war (ist?) auch der Nazi Fischer selbst Mitglied. Man man man, die Jugendarbeit im DOSB muss echt nochmal komplett überarbeitet werden. Kein Sex mit Nazis!

  • V
    Visite

    Sportler/innen mit Kommunisten im Gefolge sollten hellhörig werden !